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Nacht der Jugendkultur im Lüner Lükaz: Endlich geht es wieder richtig ab
Nachtfrequenz 21
Tanzen, Musik machen oder Graffiti lernen: Endlich konnten Jugendliche wieder kreativ sein. Möglich machte das die Nacht der Jugendkultur am Samstag (25.9.). Bei Live-Konzerten ging es hoch her.
Nach langer Corona-Pause erwacht das Lükaz mit Kursen und Veranstaltungen wieder zum Leben. Während in der vorletzten Woche mit „Stern und Schnuppe“ die Integration im Fokus stand, gab es am Samstag (25.9.) ein Event für die Jugend. Mit einer Kooperationsveranstaltung des Lükaz und der mobilen Kinder- und Jugendförderung Streetwork beteiligte sich die Stadt Lünen an dem landesweiten Projekt „Nachtfrequenz 21“. Eine Aktion ganz im Zeichen der Jugendkultur.
Für den Nachmittag konnten die Veranstalter Dozenten der RAP-School NRW gewinnen, die Kleingruppen u.a. in den Bereichen Tanzen, Hip-Hop und Graffiti Kunst schulten. Der Abend stand mit einer vierstündigen Live-Veranstaltung ganz im Zeichen von Rap und Hip-Hop. Dabei boten die Organisatoren ein Abbild der Szene aus Lünen und Umgebung.
Rapper Kaizen kann auch romantisch sein
Den Auftakt bildete „Kaizen“, den man als einen Leuchtturm der Lüner Rapper-Szene bezeichnen kann. Er war einer der wenigen Solo-Künstler des Abends, er trat früher auch schon mal vor gemischtem Publikum z.B. im Hilpert-Theater auf. Und er kann auf beachtliche Erfolge seiner bisherigen Alben zurückblicken. Schwerpunkt waren Titel aus seiner CD „Instant“, volkstümlich poppig oft etwas von der romantischen Seite des Rap zeigend.
Da gab es einen Ausflug nach Miami zum „Ozean Drive“ einen zu den Fidschi-Inseln. Kaizen agierte mit vollem Körpereinsatz. Geschickt verstand er es, die Zuhörer und vor allem die Zuhörerinnen einzubeziehen. „Ich bin einfach glücklich, wieder live auftreten zu können und das Echo des Publikum zurückzubekommen“, verriet er in einem Gespräch nach seinem Auftritt.
Publikum ging rhythmisch mit
Vollen Körpereinsatz zeigten auch die folgenden Gruppen. Die Akteure waren ständig in Bewegung, eilten von vorn nach hinten und von einem Bühnenrand zum andern. Auch viele Gäste im Saal hielt es nicht auf den Sitzen. Als gerade noch erlaubten Tanzersatz gab es rhythmische Bewegungen des Körpers. Inhaltlich und musikalisch bewegten sich vor allem die Beiträge von „Davo & Morty Sun“ von „Rabbit & Yugo Boss“ oft in Richtung „Hardcore" bzw. „Gangsta RAP“. Bei „Rabbit“ war sein zungenbrecherisches Schnellsprechvermögen zu bewundern.
Als Visitenkarte ihres Stadtteils Brambauer sah sich die Gruppe „Bellaboys“, die sich von den anderen in einer Farbenpracht und besonders zahlenmäßig erheblich abhob. Neben den beiden Frontleuten brachten sie wie beim antiken Theater über zehn Akteure als Chor und Rhythmusumsetzer auf die Bühne. Nach dieser Formation gab es noch Acts von Bozznia und Fazit als zweiten Solokünstler.
Mit einstündiger Verspätung ging kurz nach Mitternacht die Veranstaltung zu Ende.