In der Praxis des verstorbenen Hausarztes Ralf Kapaun geht es ab Januar weiter: Die Internistinnen Magdalena Cieslak (l.) und Dr. Agnes Job-Wolinska werden dort tätig sein.

© Cieslak/Grafik Dittgen

Nach Tod des Arztes Kapaun: Internistinnen übernehmen Praxis in Lünen-Süd

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Es war ein Schock, als Hausarzt Ralf Kapaun plötzlich mit 50 Jahren verstarb. Vertretungsärzte haben seine Patienten in Lünen-Süd weiter behandelt. Ab Januar übernehmen zwei Internistinnen.

Lünen-Süd

, 19.12.2020, 15:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Seine Patienten standen bei Ralf Kapaun immer an erster Stelle. Elf Jahre lang führte der Mediziner seine Praxis an der Alsenstraße 3 in Lünen-Süd. Die Nachricht von seinem plötzlichen Tod mit 50 Jahren hat im April große Betroffenheit ausgelöst. Er starb zu Hause an einem Hinterwand-Infarkt. Seine Patienten bewegte die Frage: „Was wird aus der Praxis?“

Zunächst kümmerten sich die Ärzte Dr. Stephan Bartsch an der Adolf-Damaschke-Straße 2 und Dlair Ahmad an der Jägerstraße 23, mit denen Ralf Kapaun schon immer eng zusammengearbeitet hatte. Im Juni nahmen dann zwei Vertretungsärzte ihre Arbeit auf. Für Ehefrau und Praxismanagerin Monika Kapaun war von vornherein klar, dass sie die Praxis verkaufen und für Lünen-Süd erhalten wollte. Das ist ihr jetzt gelungen. Mit Magdalena Cieslak (39) und Dr. Agnes Job-Wolinska (44) übernehmen im Januar zwei Internistinnen aus Bergkamen die Hausarztpraxis.

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Schwer, Nachfolger zu finden

Monika Kapaun nennt das ein „Riesenglück“. Denn es sei sehr schwer, Nachfolger zu finden. Doch ihr war wichtig, das Lebenswerk ihres Mannes in gute Hände zu geben. Besonders freut sie, dass die beiden Ärztinnen vom Fachgebiet Internisten seien, wie ihr Mann auch. „Ich glaube, dass beide hier sehr gut hinpassen.“ Inzwischen sind die Verträge unterzeichnet, auch die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) hat zugestimmt.

Die beiden Ärztinnen haben bereits seit Ende 2019 eine gemeinsame Praxis in Bergkamen-Rünthe mit hausärztlicher Versorgung. Davor waren sie zehn Jahre als Oberärztinnen am Katholischen Klinikum Essen tätig in den Bereichen Kardiologie, Innere Medizin, Gastroenterologie und Geriatrie. In den letzten Jahren hatten sie dort die Abteilung für Geriatrie geleitet.

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Veränderte Sprechzeiten in Lünen-Süd

In Zukunft arbeiten sie quasi zweigleisig. Jeweils Montag, Dienstag und Mittwoch ist Agnes Job-Wolinska in der Praxis in Lünen-Süd und Donnerstag und Freitag in Bergkamen-Rünthe, bei Magdalena Cieslak ist es genau umgekehrt. „Wir teilen uns die Sprechstunden so auf, dass wir beide Standorte gut abdecken können“, sagt Cieslak. Dazu würden die Sprechzeiten an der Alsenstraße aus organisatorischen Gründen leicht verändert. Montagnachmittag sei die Praxis eine Stunde länger von 15 bis 18 Uhr geöffnet, dafür Dienstagnachmittag geschlossen. Das bedeute eine Stunde weniger Öffnungszeit als bei Ralf Kapaun.

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„Die Praxis ist wunderschön“, freut sich Magdalena Cieslak. Als das Angebot der Übernahme kam, hätten sie sich das überlegt. Es gefalle ihnen sehr, als Hausärzte zu arbeiten. Damit setzen die beiden Internistinnen eine Tradition in Lünen-Süd fort. Ralf Kapaun hat 2009 die Praxis von Dr. Hans Wilhelm Fortmüller übernommen.



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