In Werne heißt es seit Donnerstag, 2. November, auf der immerhin erreichbaren Website der Stadt: „Die Stadtverwaltung Werne ist bislang nur teilweise von dem Angriff betroffen – es gibt Ausfälle im Bereich Standesamt. Die gute Nachricht: Angemeldete Trauungen finden wie geplant statt. Die Verwaltung arbeitet bereits an Lösungen, um die Dienstleistungen auch ohne die SIT-Anwendungen zur Verfügung zu stellen.“
In Lünen sieht das ganz anders aus. Dort ist die Website der Stadt Lünen auch eine Woche nach dem Cyberangriff auf den zentralen IT-Dienstleister in Siegen nicht erreichbar. Allerdings hatte der Pressesprecher der Stadt Lünen, Daniel Claeßen, bereits einen Tag nach dem Cyberangriff gegenüber der Redaktion gesagt: „Es gibt keine Einschränkungen bis auf die Tatsache, dass Bürgerinnen und Bürger derzeit online keine Informationen abrufen können.
Eine Woche ist der Cyberangriff am Montag, 6. November, nun her. Bei dem in der Nacht zu Montag (30. Oktober) festgestelltem Cyberangriff auf einen zentralen IT-Dienstleister in Siegen kam sogenannte „Ransomware“ (zu deutsch: Erpresser-Software) zum Einsatz mit dem Ziel, Lösegeld zu erlangen.
Laut Pressemitteilung der Polizei Dortmund besteht derzeit allerdings kein Kontakt zur Tätergruppe. Dies bestätigt nun die bei der Staatsanwaltschaft Köln angesiedelte Zentral- und Ansprechstelle Cybercrime (ZAC NRW).
Betroffen sind nach bisherigem Erkenntnisstand insgesamt 72 Kommunen, vornehmlich in Südwestfalen. Darunter auch die Stadtverwaltungen Werne, allerdings nur partiell, und Lünen.
Daniel Köster, Abteilungsleiter Datenverarbeitung der Stadt Werne kurz nach dem Cyberangriff am 30. Oktober gegenüber der Redaktion: „Die Stadt Werne nutzt nur vereinzelt Dienste der SIT, welche demzufolge momentan nicht genutzt werden können.“
„Online keine Informationen abrufen“

Termine im Bürgerbüro können unter Tel. (02306) 104-2030 oder per Mail an buergerbuero@luenen.de vereinbart werden. Zudem ist die Terminvergabe, da sie auf einem städtischen Server gehostet wird, ebenfalls verfügbar. Das geht über folgenden Link: https://tempus-termine.com/termine/index.php.
Update am Montagvormittag (6. November) von Seiten der Stadt Lünen:
„Die Stadtverwaltung Lünen ist wieder online - zumindest zum Teil“, so steht es in einer Pressememitteilung der Stadt. Notfallkontakte, wichtige Telefonnummern, die Terminvergaben Bürgerbüro und Ausländerbehörde sowie ein Link zum Ratsportal sollen unter http://www.luenen.de zu finden sein.
„Sofern sich die Probleme beim IT-Dienstleister länger hinziehen, wird die Behelfsseite gegebenenfalls um weitere Rufnummern ergänzt“, heißt es weiter von der Stadt Lünen. Allerdings führte der angegebene Link trotz des wichtigen Hinweises der Stadt, dass man statt http:// statt https:// schreiben soll, damit sich der Link aufbaut, am Montagmorgen erstmal noch ins Leere. Mittlerweile, Stand 11 Uhr, scheint die Notfall-Seite aber zu funktionieren.
Laut Polizei Dortmund bedient sich der betroffene IT-Dienstleister nunmehr auch externer Hilfe und steht mit weiteren Netzwerkpartnern, wie beispielsweise dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), in Kontakt. „Zur Wiederherstellung des Systems werden alle Ressourcen genutzt“, heißt es in der Pressemitteilung. Ebenso arbeitet das zuständige Polizeipräsidium Dortmund mit Hochdruck an den Ermittlungen.
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