Querflöte kann man auch alleine spielen, auch wenn es im Ensemble natürlich mehr Spaß macht. Aber derzeit müssen Musikschüler in Lünen alleine üben. © Foto: Beuckelmann (A)
Corona-Krise
Musikschule Lünen bietet Schülern Unterricht per Mail und Internet-Konferenz an
Zusammen musizieren - das geht in Zeiten des Coronavirus nicht. Die Lüner Musikschule versucht aber, ihren Schülern weiter Proben zu ermöglichen. Alleine, aber mit Unterstützung, so der Musikschulleiter.
In diesen Zeiten ist gerade bei Musikern Fantasie gefragt. Im Internet spielt ein serbisches Orchester „Bella Ciao“ als Unterstützung für das besonders von der Coronakrise betroffene Italien. Die Musiker sitzen einzeln bei sich daheim und sind über Video und Internet verbunden.
Ensemble-Arbeit ist momentan bei der Lüner Musikschule nicht möglich. Aber komplett Pause müssen die Schüler auch nicht machen. „Wir sind dabei, Unterrichtsformen anzubieten, die trotz Kontaktverbots möglich sind,“ sagt Musikschulleiter Frank Fischer. Im Oktober ist er seit 30 Jahren Chef der Lüner Musikschule. So eine Situation wie derzeit hat er noch nicht erlebt. „Ich denke aber, dass andere gesellschaftliche Bereiche härter betroffen sind. Wobei auch unsere freien Mitarbeiter schlecht da stehen.“
Schlechte Situation für Freiberufler an Lüner Musikschule
31 freiberuflich tätige Musiker sind an der Lüner Musikschule immer mal wieder tätig. Als Dozenten und bei Veranstaltungen. Das fällt in der Corona-Krise alles weg. Auch Orchester, in denen die Freiberufler arbeiten, haben Zwangspause, genau wie Theater und Konzerthäuser. Fischer hofft, dass für die die freien Mitarbeiter aller deutschen Musikschulen Lösungen gefunden werden. Denn nicht wenige von ihnen seien auf die Einkünfte als Musikschuldozent und Konzertmusiker angewiesen.
Mit seinen zehn fest angestellten Kollegen der Lüner Musikschule ist er telefonisch und per Mail in Kontakt. „Wenn ich Nachrichten habe, die alle angehen, schreibe ich Mails, bei Fragen an einzelne Kollegen greife ich zum Telefon,“ so der Musikschulleiter.
Je nach technischer Ausrüstung der Kollegen gibt es Angebote für die jeweiligen Schüler. Über E-Mails verteilen die Musikpädagogen Aufgaben oder auch Noten dazu. Fischer: „Wir schauen mal, wie so der Rücklauf ist.“ Einige Kollegen bieten auch direkt Unterricht über Skype an. Da sei die Resonanz von Schülern - und auch Eltern - sehr groß. Zum Teil seien die Schüler hochmotiviert, wollen das schon Gelernte vertiefen. Fischer: „Es ist auch ein neues Abenteuer für die Schüler.“ Eltern seien dankbar für die Möglichkeit, denn sie stellen sich auch die Frage, wie sie ihre Kinder sinnvoll in der Unterrichts-Zwangspause beschäftigen können.
Neuland in Lünen: Unterricht per Skype
In großen Gruppen und Ensembles zu proben und zu musizieren - das geht derzeit nicht. Aber neben Einzelunterricht per Skype kann sich der Musikschulleiter auch Unterricht in Kleingruppen per Videokonferenz vorstellen. „Das Ganze ist ja auch für uns Neuland, wir schauen, was wir da basteln können.“
Vom Musikschulverband gebe es auch Hilfestellung. Man könne auch spezielle Apps benutzen. Andere Musikschulen böten diese Art Unterricht in diesen Tagen auch an.
Musikschulleiter Frank Fischer arbeitet mit seinen Kollegen daran, dass Schüler auch in der Coronakrise üben können. © Foto: Beuckelmann (A)
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