Der Unmut in den Sozialen Medien war groß. „Die Papiertonnen wurden am Dienstag nicht geleert und stehen heute noch an der Norbertstraße und blockieren die wenigen Parkplätze. Morgen müssten die Biotonnen geleert werden, wo soll man die hin stellen“, fragt sich ein Nutzer am Donnerstag (23. November) auf Facebook.
Für einen Teil kann Thomas Möller, Leiter des Bereichs Abfallwirtschaft bei den Wirtschaftsbetrieben Lünen, schon mal eine befriedigende Antwort geben. „Die Biotonnen werden am Freitag (24. November) ganz normal abgeholt.“ Und was ist mit dem Papiermüll?
„Dürfen Abfälle nicht vermischen“
Hier holt Möller etwas weiter aus. „Es ist leider ein Dauerthema in Lünen, das uns immer wieder Probleme macht. Baustellen, zugeparkte Einfahrten oder auch die Verlegung von Glasfaser-Kabeln erschweren es uns, die Tonnen in einigen Straßen abzuholen. Wir kommen einfach nicht in die Straßen rein.“
Häufig gebe es noch einen zweiten Versuch am selben Tag, den Müll mitzunehmen. Aber wenn das dann auch nicht klappt, bleiben die Tonnen eben stehen. Eine Abholung am kommenden Tag ist schwierig, weil sich dann die Abfallarten vermischen würden. „Wir fahren jede Straße nach einem klaren Konzept an. Montag Bio, Dienstag Papier, Mittwoch Restmüll und so weiter. Wir dürfen die Abfälle nicht vermischen und müssen auf die Trennung achten“, erklärt der Leiter des Bereichs Abfallwirtschaft.

Die Folge: Die nicht abgeholten Tonnen werden an einem anderen Tag geleert. Im Falle der Norbertstraße in Nordlünen müssen die Anwohner sich nur noch das Wochenende über gedulden. Denn am Montag (27. November), das sichert Möller auf Anfrage zu, würde man den Müll dort abholen.
Auch ihn nerven die Verzögerungen. Es sei ein leidiges Thema und die Norbertstraße auch kein Einzelfall. „Die Anwohner sind frustriert, aber wir auch. Wir wollen auch nicht nochmal eine Straße anfahren müssen, um die fehlenden Tonnen zu leeren.“ Um die Lage für alle Parteien zu verbessern, habe man sogar schon einige Touren-Umstellungen vorgenommen und sei in enger Absprache mit den Baufirmen oder auch mit der SAL. „Auf manchen Strecken haben wir schon ein Zeitfenster mit den zuständigen Unternehmen ausgemacht, in den wir die Tonnen dann leeren“, sagt Möller.
In diesen Tagen bereiten Thomas Möller zusätzlich einige Straßen in Brambauer Sorgen. Im Reichsweg und in der Lenaustraße werden gerade Sanierungen durchgeführt, Straßen aufgerissen und Fahrbahndecken neu gemacht - erschwerte Bedingungen also für die Müllabfuhr.
- Der Abfallkalender wird auch in diesem Jahr von der Deutschen Post in jeden Briefkasten geworfen. Die Aktion beginnt am 27. November und wird etwa zwei bis drei Wochen dauern.
- Der Online-Abfuhrkalender wird derzeit für die Bürgerinnen und Bürger aufbereitet und wird ebenfalls in Kürze zur Verfügung stehen.
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