Mit vielen Fotos Lüner Geschwister-Scholl-Schule feiert 40. Geburtstag

Lüner Geschwister-Scholl-Schule feiert 40. Geburtstag
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Das 40-jähige Bestehen der Geschwister-Scholl-Gesamtschule (GSG) ist am Freitag (1. September) groß gefeiert worden. Dass es keine trockene Veranstaltung wurde, dafür sorgte ein mit viel Bedacht zusammengestelltes Programm und zwei Personen, die hindurch führten. Zum einen Kira Schwabe, die im kommenden Sommer hier ihr Abitur machen will, zum anderen Christoph Tiemann, ehemaliger Abiturient am GSG und jetzt Schauspieler und Kabarettist.

In seinem Grußwort hangelte sich Bürgermeister Jürgen Kleine-Frauns sehr geschickt über den Beitrag eines griechischen Philosophen zum Verhalten von Schülern vor über 2000 Jahren in die Gegenwart. Als Geschenk übergab er Christian Gröne eine jungen Apfelbaum, der sogar schon Früchte trug.

Es folgte die Klasse 6b mit der Darstellung einer Unterrichtssituation, wie sie sich vielleicht vor 40 Jahren hätte abspielen können: Der gestrenge Lehrkörper mit einem schlagbereiten Lineal in der Hand, die Schüler respektvoll und devot, alles recht gruselig. Danach rief Christoph Tiemann vier Anwesende auf die Bühne, die er als Schüler aus den ersten Jahres der GSG vorstellte.

In einem Fall erklärte nicht nur eine Exschülerin ihre Zuneigung zu dieser Schule, sondern auch ihr anwesender Vater, warum er seine Tochter damals unbedingt auf eine Gesamtschule schicken wollte. Das konnte der einzige Mann in dem Quartett noch toppen. Er war zunächst Schüler am GSG, dann später hier Lehrer und auch seine Kinder besuchten jetzt diese Schule.

Der emotionalste Teil des Programmes war eine Gesprächsrunde mit ehemaligen Schulleitungen. Es begann mit Dietrich Scholle, der sich an seine ersten Gespräche mit Eltern erinnerte, die ihre Kinder zur Gesamtschule anmelden wollten. „Das war ein ganz kleiner Anfang im Gebäude der ehemaligen Realschule, der Rest war zu der Zeit ja noch Gymnasium.“

Zwei Dinge, so stellte sich heraus, sind noch heute sehr präsent, wenn er an diese Zeiten denkt. Zum einen ein Aufruf, der damals die Runde machte: „Eure Kinder sind zu schade für diese Schule.“ Und zum anderen der Vorstoß auf die Schulhierarchie, wie er sie bis dato kannte.

Großes Schulfest nächsten Sommer

Sein Nachfolger Heinrich Behrens hob für seine Zeit besonders auf sein Bemühen ab, den Schülern einen Zugang zur Natur geschaffen zu haben. Der Schulgarten und die Imkerei sind seitdem fester Bestandteil im Schulalltag. Aus dieser Runde wurde auch explizit auf den besonderen Geist hingewiesen, der diese Schule prägt und trägt. Und zu dem nicht zuletzt der Erbauer der Schule, der Berliner Architekt Hans Scharoun, beigetragen hat.

Und es wurde deutlich, dass diese Jubelfeier eigentlich ein einzigartiges Familientreffen ist, bei dem Generationen übergreifend lehrende und lernende diesen Erfolg feiern. Mit Musik und Wortbeiträgen der Schülervertretung und des Schulleiters ging der offizielle Teil zu Ende. Aber es war längst nicht das Ende der Feier, die sich auf dem Schulhof und in der Halle der Begegnung fortsetzte. Die ganz große Sause wird es dann im kommenden Sommer geben mit einem großen Schulfest.

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