Millionen-Förderung für Multikulturelles Forum in Lünen Neubau am Hauptbahnhof

Millionen-Förderung für Multikulturelles Forum in Lünen
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Das Multikulturelle Forum (MKF) zieht um. Neben dem Parkplatz des Hauptbahnhofes soll auf dem unbebauten, zugewachsenen Grundstück ein Neubau entstehen. Nur wenige Meter entfernt vom derzeitigen Büro, das direkt vor der Bahnschranke ist.

Das MKF ist ein gemeinnütziger Verein und eine Weiterbildungseinrichtung. Es beschäftigt 110 hauptamtliche Mitarbeiter an acht Standorten in Lünen, Hamm, Düsseldorf, Bergkamen, Dortmund und Köln. Täglich werden dort 45 Sprachkurse gegeben, ungefähr 900 Personen nehmen täglich die Angebote des MKF in Anspruch, sagt Geschäftsführer Kenan Küçük stolz. Des Weiteren vermittelt seine Organisation Ausbildungs- und Praktikumsstellen. Finanziert wird es unter anderem von Bundes- und Landesministerien, Kommunen und Arbeitsagenturen.

Vision einer Begegnungsstätte

Der neue Standort soll das MKF künftig für noch mehr Menschen zugänglich machen und die drei Standorte in Lünen unter einem Dach zusammenbringen. Die Vision ist eine Begegnungsstätte für alle Nationalitäten und Altersgruppen. Auf drei Etagen und etwas über 2000 Quadratmetern sollen zahlreiche Schulungs- und Beratungsräume und Büros entstehen. Im Erdgeschoss sind ein Bistro und ein Veranstaltungssaal geplant, im Untergeschoss ein Treffpunkt für Jugendliche und Kinder. Darüber hinaus soll das Gebäude energieeffizient betrieben werden, geplant ist eine Photovoltaik-Anlage und ein Anschluss an das Fernwärmenetz.

Am 15. September 2025 wird das MKF 40 Jahre alt. Ziel ist es, spätestens zum Jubiläum in dem Neubau vor dem Hauptbahnhof zu sein. In vier bis sechs Wochen soll der Spatenstich stattfinden und der Bau beginnen. Insgesamt wird das Bauprojekt laut Kenan Küçük über fünf Millionen Euro kosten. 800.000 Euro bringt das MKF als Eigenanteil mit, eine Million Euro kommt aus Fördermitteln und der restliche Betrag wird mit Krediten finanziert.

Das Grundstück neben dem Bahnhofsparkplatz.
Das Multikulturelle Forum hat das Grundstück neben dem Bahnhofsparkplatz gekauft und will dort die drei Lüner Standorte zusammenführen. © Benedikt Iwen

Ein Traum wird wahr

Kenan Küçük sagt: „Wir wollen einen Traum realisieren und dafür braucht man Unterstützung.“ Deshalb ist er froh, dass die Stiftung Wohlfahrtspflege NRW das Bauprojekt fördert. Die Forum Multi-Kulti gGmbH – die Tochterfirma des Trägervereins Multikulturelles Forum e.V. – erhält für den Neubau 700.000 Euro. Weitere 300.000 Euro kommen von der Stiftung Deutsches Hilfswerk. Ohne die Förderung wäre das Neubauprojekt laut dem MKF-Geschäftsführer kaum möglich gewesen.

Marco Schmitz, Ratsvorsitzender der Stiftung Wohlfahrtspflege, hat entschieden, den Neubau zu unterstützen. „Das ist wichtig für Lünen. Wir müssen gucken, wie Integration geschaffen werden kann. Das Haus wird dazu einen großen Beitrag leisten.“ Das MKF habe sich sehr um die Förderung bemüht und bekommt mit 700.000 Euro die höchstmögliche Unterstützung. Das sei die Obergrenze pro Projekt, sagt Marco Schmitz.

Kenan Küçük hebt besonders die Lage des Neubaus hervor. „Zentraler geht es nicht, höchstens auf dem Schreibtisch vom Bürgermeister“, scherzt er. Die bürokratischen Fallstricke hat das MKF inzwischen überwunden. Seit mehreren Jahren ist das Neubauprojekt bereits im Gespräch. Er habe sich schon gewundert, dass es so aufwendig sei, ein Grundstück zu erwerben und ein Neubauprojekt zu realisieren. Aufgrund der Nähe zu den Gleisen habe es auch eine Abstimmung mit der Deutschen Bahn gegeben, außerdem seien Bodengutachten und weitere Genehmigungen nötig gewesen.

„Optimaler Standort“

Die Stiftung Wohlfahrtspflege wurde 1974 vom Land NRW ins Leben gerufen. Rainer Schmeltzer, Abgeordneter für die Städte Lünen, Werne und Selm im NRW-Landtag, machte sich als lokaler Repräsentant selbst ein Bild von dem Bauvorhaben. Er freut sich über das Wachstum des MKF. „Es hat klein angefangen und ist mittlerweile weit über die Stadtgrenzen hinweg aktiv. Hier wird Integration in Reinkultur gelebt. Die Menschen werden mitgenommen. Das MKF hat auch für das Land und den Bund eine wichtige Rolle.“ Das Grundstück vor dem Bahnhofsgebäude sei ein „optimaler Standort“, die Fördersumme von 700.000 Euro deshalb gut angelegt.

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