In der einstigen Asylbewerberunterkunft an der Von-Wieck-Straße ist am zweiten Weihnachtsfeiertag 2021 auf einen Mann eingestochen worden. Der Prozess hat jetzt begonnen.

In der einstigen Asylbewerberunterkunft an der Von-Wieck-Straße ist am zweiten Weihnachtsfeiertag 2021 auf einen Mann eingestochen worden. Der Prozess hat jetzt begonnen. Heute sieht das Gebäude völlig anders aus, das ganze Areal um die alte Feuerwache wird umgebaut. © Laura Schulz-Gahmen

Messerstecher hatte angeblich Angst, dass er aufgegessen werden sollte

rnBluttat in Asylbewerberunterkunft

Am zweiten Weihnachtstag 2021 kam es in einer Asylbewerberunterkunft in Lünen zu einer blutigen Messerattacke. Jetzt beginnt der Prozess. Bestraft wird der Täter wohl nicht.

Lünen

, 21.06.2022, 14:00 Uhr / Lesedauer: 1 min

Das Dortmunder Schwurgericht verhandelt seit Donnerstag (23. Juni) gegen einen 27-jährigen Mann wegen versuchten Totschlags. Am zweiten Weihnachtstag 2021 soll der Beschuldigte in der Asylbewerberunterkunft an der Von-Wieck-Straße mehrmals auf einen 62-jährigen Mitbewohner eingestochen haben.

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Das Leben des Opfers konnte nur mit einer sofortigen Notoperation gerettet werden. Dabei stellte sich heraus, dass die Messerklinge mindestens viermal in den Körper des Verletzten eingedrungen war. Die Ärzte stellten Einstiche an der rechten Seite, am Brustkorb sowie oberhalb und unterhalb des Bauchnabels fest.

Vier Einstiche am Oberkörper

Schon unmittelbar nach der Festnahme des 27-Jährigen hatte ein Richter keine Untersuchungshaft, sondern die vorläufige Unterbringung des mutmaßlichen Messerstechers in einer geschlossenen psychiatrischen Klinik angeordnet. Inzwischen hat sich der Verdacht, dass der Mann psychisch krank ist und daher zur Tatzeit schuldunfähig war, offensichtlich bestätigt.

Wie es heißt, bildete sich der 27-Jährige damals ein, sein Mitbewohner wolle ihn beißen oder sogar aufessen. Daher soll er zugestochen haben. In dem Prozess wird es nicht um eine klassische Bestrafung, sondern nur um die Frage der Fortsetzung der Unterbringung gehen.