Der Leuchtturm schwebt am Haken eines Radladers in den Kita-Garten. Mike Oberhäuser sichert das neue Spielgerät.

Der Leuchtturm schwebt am Haken eines Radladers in den Kita-Garten. Mike Oberhäuser sichert das neue Spielgerät. © Daniel Magalski

Kids sind stolz: Leuchtturm strahlt nun im Garten ihrer Kita St. Marien

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Leuchttürme, die am Meer zu Hause sind, verirren sich selten nach Lünen. Die Kita St. Marien hat nun trotzdem einen: Montag (20. Juni) brachte ihn ein Laster - als nächstes kommt ein Schiff.

Lünen

, 21.06.2022, 05:40 Uhr / Lesedauer: 2 min

Leuchtturm-Projekte. Wenn Erwachsene darüber reden, ist das für Kinder meist öder Kram. Wenn Kinder ein Leuchtturm-Projekt planen, dann ist das ein echtes Abenteuer - so wie in Lünen in der Kita St. Marien. Der Kirchturm der Marien-Kirche bekommt damit nun in seiner Nachbarschaft bunte Konkurrenz.

Das Leuchtturm-Projekt, das nun kurz vor dem Abschluss steht, begann allerdings mit einer traurigen Nachricht. Im Frühjahr 2021 musste der Kita-Hausmeister anrücken: Der Kletterturm im Kita-Garten, über etwa fünfzehn Jahre beliebt bei Generationen von Kindern, war nach dem Winter zu marode für noch eine Saison.

Mike Oberhäuser weiß, was Kinder wollen: Der Inhaber der Firma Naturholzdesign vom Niederrhein baut mit seinem Team im Jahr rund dreißig Spielplätze.

Mike Oberhäuser weiß, was Kinder wollen: Der Inhaber der Firma Naturholzdesign vom Niederrhein baut mit seinem Team im Jahr rund dreißig Spielplätze. © Daniel Magalski

„Die Konstruktion, die schon vorher immer wieder repariert werden musste, war einfach nicht mehr sicher, also musste unser Hausmeister das Gerüst leider abbauen“, berichtet Kita-Leiterin Gudrun Sieding. Die Kinder ließen sich davon nicht unterkriegen, sondern machten sich mit Buntstiften und Papier sofort an die Pläne für ihren neuen Traum-Spielplatz. Um Ideen vom Papier in die Realität umzusetzen, holte sich die Kita dann Hilfe nach Lünen.

Turm am Radlader-Haken

Mike Oberhäuser ist sein Name, er ist Chef der Firma Naturholzdesign mit Sitz am Niederrhein und echter Profi in Sachen Spielplätze. Im Jahr betreuen er und sein Team bundesweit etwa dreißig Projekte dieser Art.

„Das Gelände hier ist mit den Hügeln und kleinen Anhöhen wirklich toll, da war sofort die Idee da, mit mehreren Ebenen zu arbeiten“, erinnert sich Oberhäuser an den ersten Termin in Lünen. Im Gespräch mit den Kindern fiel schnell der Entschluss: Die Kita St. Marien bekommt einen Seeräuber-Spielplatz.

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Montag (20. Juni) war es dann soweit und am Haken eines Radladers schwebte der Leuchtturm als erstes Teil unter den Augen der aufgeregten Kinder auf das Gelände. Der Turm aus haltbarem Robinien-Holz macht seinem Namen alle Ehre: Das Konstrukt allein ist schon drei Meter hoch, thront auf seinem neuen Standplatz auf einem Hügel auf dem Kita-Gelände aber satte sechs Meter über dem Hof hinter dem Kita-Gebäude. Ein Kletter-Garten und ein Piratenschiff folgen im Laufe der Woche.

Geld auch vom Lensing-Hilfswerk

Ein Spielplatz dieser Art kostet natürlich nicht wenig Geld. Wie Kita-Leiterin Gudrun Sieding erklärt, stemmt die Kirchengemeinde St. Marien als Träger der Kita die Hauptkosten. Eine Teil der Kosten deckt zudem der Gewinn aus dem Vereinsvoting der Volksbank Selm-Bork und der Erlös aus einem Spendenlauf der Kita-Kinder.

Der Leuchtturm ist nun der Hingucker auf dem Hügel im Kita-Garten. Im Frühjahr 2021 stand hier noch der marode Kletterturm.

Der Leuchtturm ist nun der Hingucker auf dem Hügel im Kita-Garten. Im Frühjahr 2021 stand hier noch der marode Kletterturm. © Daniel Magalski

Geld kam im Rahmen des Bildungsschecks 2021 auch vom Lensing Media Hilfswerks, dem Hilfswerk dieser Zeitung. Das Piratenschiff, das mit rund drei Metern ebenfalls kein Winzling ist, zahlt der Förderverein der Kita.

Die Spitze des Leuchtturms ziert, wenn alles fertig ist, ein Vogel. Kein Hahn wie auf der Marien-Kirche, sondern eine Möwe, ganz stilecht im maritimen Flair.

Den Maxi-Kindern, die nun kurz vor dem Ende ihrer Zeit in der Kita St. Marien stehen, fällt der Abschied am Ende dieser Woche so sicher noch ein bisschen schwerer, „aber in den Sommerferien dürfen sie uns natürlich gerne besuchen und die neuen Geräte testen“, lautet die Einladung von Gudrun Sieding.