Gesundheit
Lungen-OP am wachen Patienten: Klinik am Park verzichtet auf Vollnarkose
Neue Wege in der Medizin: Um die Risiken einer Vollnarkose zu umgehen, operierte die Klink am Park zwei Patienten im wachen Zustand an der Lunge. Zum Einsatz kam dabei eine besondere Brille.
Brambauer
, 23.04.2021 / Lesedauer: 2 minMit einer Virtuell-Reality-Brille kann sich der Patient während des Eingriffs an der Lunge ablenken. © Klinik am Park Lünen
Mit Delfinen schwimmen, während ein Eingriff an der eigenen Lunge vorgenommen wird: Was sich surreal anhört, macht die Klink am Park in Lünen-Brambauer möglich. Dr. Bassam Redewan, leitender Oberarzt der Thoraxchirurgie der Klinik am Park, führte diese Operation an zwei Patienten durch. Das Krankenhaus ist Teil des Klinikums Westfalen.
„Viele Patienten haben Angst vor der Vollnarkose. Gerade auch ältere Patienten wünschen sich immer mehr andere Alternativen“, schreibt die Klink in einer Mitteilung. Der Vorteil einer Operation im wachen Zustand: Die Menschen müssten nicht mehr beatmet werden. Vor allem bei vorerkrankten Personen fallen die Risiken weg. „Sie können nach der Operation selbstständig vom OP-Tisch in ihr Bett wechseln“, führt die Klinik weiter aus.
Lunge bewegt sich während der OP weiter
Dr. Bassam Redewan sieht die Herausforderung darin, dass sich die Lunge während der Operation durch die selbstständige Atmung weiter bewegt. „Das ist natürlich ganz anders als bei einer Vollnarkose. Wir achten unter anderem genau auf die Schmerzreize“, wird er in der Mitteilung zitiert. Das Verfahren sei sehr gut erprobt.
Während des Eingriffs erfahren die Patientinnen und Patienten Ablenkung durch eine Virtuell-Reality-Brille. So könne die Person in die eigene Welt abtauchen und beispielsweise mit Delfinen schwimmen oder auf Safari gehen. Dies lindere die Schmerzreize und die OP werde als weniger unangenehm erlebt.