Draußen sitzen und mit einem Bier anstoßen: Die neuen Regeln könnten das auch in Lünen in den nächsten Wochen möglich machen. Es bleiben aber noch viele Fragen offen. © picture alliance/dpa
Coronavirus
Lüner Wirt zur Öffnung der Außengastronomie: Soll ich den Sheriff spielen?
Es gibt Hoffnung, dass die Außengastronomie demnächst wieder öffnen könnte. Lüner Gastronome freuen sich darauf, einige kaufen schon ein. Doch viele Fragen bleiben offen.
Unter freiem Himmel ein Bier oder eine Mahlzeit genießen, das haben die Lüner lange vermisst. Und nicht nur sie. „Wir warten sehnsüchtig auf die Öffnung der Außengastronomie“, sagt Okay Sen, Inhaber des Cafés Seepark in Horstmar. Signale, dass das in Lünen vielleicht bald möglich sein könnte, kommen von der Landesregierung. Die sind allerdings so, dass sich manchen Gastronomen noch viele Fragen stellen.
Voraussetzung für die Öffnung der Außengastronomie in Lünen ist eine Sieben-Tage-Inzidenz von unter 100 Neuinfektionen an fünf Werktagen hintereinander. Im Kreis Unna, in dem die Inzidenz maßgeblich ist, ist das zurzeit nicht der Fall. Sie lag am Donnerstag (13.5.) bei 128,3. „Zugang haben Getestete, Geimpfte und Genesene“, heißt es seitens des Landes. Und da fängt das Problem an. „Soll ich dann Sheriff spielen?“ fragt Aldo Rizzo von der Pizzeria La Piccola. Er freue sich, demnächst wieder Gäste bewirten zu können. Fast sieben Monate war das nicht möglich. Nur Außer-Haus-Verkauf sei eben nicht dasselbe. Doch zu kontrollieren, wer nun kommen dürfe, das sei „schon ein komisches Gefühl“. „Es kostet Kraft, auf diese ganzen Regeln zu achten“, sagt Rizzo. Trotzdem will er jetzt Getränke bestellen. Bei den gelagerten sei das Haltbarkeitsdatum abgelaufen.
Alles auf Vordermann bringen
Vorbereitungen werden auch im Brauhaus Drei Linden getroffen. „Wir bringen schon mal einiges auf Vordermann“, heißt es. Seit 27. Dezember ist dort geschlossen.
Okay Sen hat sein Café Seepark mitten in der Pandemie eröffnet. Es gibt dort nur Außer-Haus-Verkauf. „Ich werde sofort öffnen“, freut er sich auf die nächste Gelegenheit, Gäste auf der Terrasse bedienen zu können. 60 Plätze könnte er dort mit Abstand anbieten. Okay Sen wolle die Speisekarte anpassen und nicht nur Snacks, sondern auch Pizza, Hamburger oder Salat anbieten. „Jetzt habe ich ja nur das, was man unterwegs essen kann“, sagt Sen.
Biergarten neu gestaltet
Bob Michaels von der Gaststätte „Das Greif“ in Wethmar hat „richtig Bock, wieder aufzumachen.“ Er habe die Zeit genutzt, um seinen Biergarten neu zu gestalten. „Richtig schick“, wie er sagt. Mit neuer Bestuhlung, neuem Rasen und Regenschutz. Dennoch stellen sich ihm zur Öffnung viele Fragen: Was ist, wenn die Inzidenz nach drei Tagen wieder über 100 ist? Soll ich dann die gekauften Vorräte wegschmeißen, weil ich wieder schließen muss? Und was ist mit dem Personal? Geht das wieder in Kurzarbeit? Lünen sei ja nicht Mallorca. Was soll er tun, wenn plötzlich ein Wolkenbruch kommt? Muss er die Gäste dann vor vollen Tellern nach Hause schicken?
Wie Aldo Rizzo fragt er sich, wie er kontrollieren soll, wer geimpft, getestet oder genesen ist? „Da habe ich 50 Prozent weniger Umsatz und brauche eine Person zusätzlich, die das alles prüft“, fürchtet er. Michaels würde lieber heute als morgen öffnen. Von der Politik wünscht er sich Planungssicherheit.
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