Dr. Christian Klicki, Referent von Bürgermeister Jürgen Kleine-Frauns und Leiter der neu geschaffenen Stabsstelle Wirtschaft und Marketing bei der Stadt Lünen, zeigt sich erfreut über den beabsichtigten Kauf der Nordfläche durch die WFG.

© Golstein/Stadt Lünen/Montage Storks

Lüner Steag-Gelände: WFG will Teilfläche kaufen, Kreis Unna haftet für Verluste

rnGewerbefläche

Der nördliche Teil des ehemaligen Steag-Geländes in Lünen soll an die Wirtschaftsförderung des Kreises Unna gehen. Der Kaufvertrag liegt auf dem Tisch. Wir kennen Details des Millionengeschäftes.

Lünen

, 08.04.2022, 08:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Noch ist der Kaufvertrag nicht unterschrieben. Der Kauf des sich im Eigentum der Gütersloher Hagedorn-Gruppe befindlichen nördlichen Teils der ehemaligen Steag-Fläche in Lünen durch die Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Unna (WFG, Unna) gilt aber als beschlossene Sache:

Der Kaufpreis für das rund elf Hektar große Gelände beträgt nach Informationen unserer Redaktion 12 Millionen Euro. Für etwaige Verluste des Millionen-Geschäftes soll zumindest in Teilen der Kreis Unna haften, und nicht allein die Stadt Lünen.

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Dr. Christian Klicki, Referent von Bürgermeister Jürgen Kleine-Frauns und Leiter der neu geschaffenen Stabsstelle Wirtschaft und Marketing bei der Stadt Lünen, zeigte sich indes erfreut über den beabsichtigten Kauf der Nordfläche durch die WFG:

„Dieser Vorgang ist ein schönes Beispiel dafür, wie Wirtschaftsförderung funktionieren kann. Die Bemühungen der Stabsstelle, eine alternative Lösung für das gesamte Steag-Areal mit Hilfe von Investoren zu finden, haben der WFG mehr Zeit verschafft, um die Situation noch einmal zu analysieren.“

Kreis übernimmt Haftung für potenzielle Schäden

Dass die WFG nun das Risiko der Vermarktung auf sich nehme und die Stadt Lünen damit entlaste, sei ein positives Signal, sagte Christian Klicki am Donnerstag (7. April) auf Anfrage unserer Redaktion weiter:

„Am Ende geht es darum, unsere Region zu stärken. Das gelingt nur, wenn wir alle an einem Strang ziehen und gemeinsam auf das große Ziel hinarbeiten.“

Zur Einordnung: Ursprünglich hatte die WFG darauf bestanden, dass die Stadt Lünen beim Kauf der Nordfläche durch die WFG die Gewähr übernimmt, für künftige potenzielle Schäden aufzukommen - und zwar in Höhe von rund fünf Millionen Euro. Davon ist keine Rede mehr. Für etwaige Verluste haftet nun der Kreis Unna - und damit alle dem Kreis angeschlossenen Städte, nicht nur Lünen.

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Das geht aus dem - längst abgesegneten - Beschlussvorschlag für den nicht-öffentlichen Teil der Kreistagssitzung am 15. März dieses Jahres hervor, der unserer Redaktion in Teilen vorliegt. Darin heißt es:

„Der Kreistag des Kreises Unna begrüßt, dass die Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Unna mbH (WFG) die Projekte „Steag-Nordfläche“ in Lünen und „Provinzialstraße“ in Unna (...) als WFG-eigene Projekte entwickelt und erklärt seine grundsätzliche Bereitschaft, eventuelle Verluste aus diesen Projekten - soweit keine WFG-interne Deckung möglich ist, im Rahmen der gesellschaftsvertraglichen Verlustabdeckung auszugleichen.“

Hagedorn begrüßt neuen Vertrag

Rick Mädel wird das vermutlich egal sein. Vielmehr erklärte der Hagedorn-Geschäftsführer im Gespräch mit unserer Redaktion, dass er sich freue, dass der Vertrag nun zustande gekommen sei. Es wäre doch schade gewesen, wenn die monatelangen Verhandlungen umsonst gewesen wären, sagte Rick Mädel. Wobei er keinen Zweifel aufkommen ließ, dass es „etliche Interessenten für das Grundstück gab“, was laut Mädel im Übrigen auch für den südlichen Teil des ehemaligen Steag-Geländes gelte. Daran war die WFG zwar auch interessiert, der Kauf dieser Fläche von der Dietz AG scheiterte jedoch daran, dass die WFG dem Bensheimer Immobilienkonzern keine Alternativfläche anbieten konnte.

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Anders als in einer ersten Fassung dieses Beitrags im Titel zu lesen war, hat die WFG die Fläche noch nicht gekauft. Die Vertragsunterzeichnung soll aber, so sagen beide Seiten übereinstimmend, in einigen Wochen erfolgen.

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