Für Friedhelm Schroeter war Politik immer eine Herzensangelegenheit. Als Fraktionschef der CDU hat er 28 Jahre lang die Geschicke in Lünen geprägt. Am 26. April feiert Schroeter seinen 80. Geburtstag.

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Lüner Politik geprägt: Ehemaliger CDU-Fraktionschef Schroeter wird 80

rnEmpfang zum Geburtstag

Zu politischen Themen hat Friedhelm Schroeter eine klare Meinung. 40 Jahre war er im Rat, 28 Jahre Fraktionschef der CDU. Doch er sagt: „Ich mische mich nicht ein“. Am Dienstag (26.4.) wird er 80.

Lünen

, 24.04.2022, 11:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Diplomatische Fähigkeiten und kollegialer Führungsstil werden Friedhelm Schroeter nachgesagt. Er hat die Kommunalpolitik in Lünen geprägt. 40 Jahre lang setzte er sich im Rat für die Entwicklung Lünens ein, 28 Jahre war er Chef der CDU-Fraktion. Er galt als der kluge Kopf der Konservativen. Anlässlich seines 80. Geburtstages richtet die CDU eine Feier am 30. April im Haus Wieneke aus. Zu den Gratulanten zählen neben seiner Frau, seinen zwei Söhnen, Schwiegertöchtern und fünf Enkeln auch politische Weggefährten. Zu ihnen hat Schroeter noch heute ein gutes Verhältnis, auch zu jenen anderer Parteien.

2009 zog er sich aus dem Lüner Rat zurück, im vergangenen Jahr gab er den Posten des stellvertretenden CDU-Kreisvorsitzenden auf. Im CDU-Stadtverband wirkt er noch als Beisitzer. „Ich mische mich nicht ein“, erklärt er im Hinblick auf die Fraktion. Doch wenn er gefragt werde, sage er seine Meinung. Um Rat gebeten wurde Schroeter manches Mal, „doch nicht immer haben sie gemacht, was ich geraten habe.“

Begegnung mit Adenauer und Erhard

Schon in seiner Jugend war Schroeter politisch interessiert. Gärtnermeister Grünewald, damals CDU-Vorsitzender, gewann ihn für die Junge Union. Als Dank fürs Plakatekleben im Bundestagswahlkampf 1957 durfte Schroeter zur CDU-Auftaktveranstaltung mit in die Westfalenhalle. Dort begegnete er Konrad Adenauer und gab Ludwig Erhard die Hand. „Das bleibt in Erinnerung.“

Der studierte Elektro-Ingenieur, der später in leitender Funktion bei dem Dortmunder Energieversorger VEW (später RWE) tätig war und ab 2008 Schritt für Schritt in den Ruhestand ging, war zunächst in dem damals noch selbständigen Gemeinderat Altlünen aktiv. Nach der kommunalen Neuordnung gestaltete er die Politik in Lünen mit.

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Schon damals ging es um die Auseinandersetzung mit Gewerbeflächen, die Gestaltung von Achenbach nach der Zechenschließung aber auch um das Trianel Kohlekraftwerk, dessen Befürworter Schroeter ist. „Solange es nicht genügend Speicherkapazität gibt, werden wir ohne nicht auskommen“, sagt er. Die Gründung der Wirtschaftsbetriebe Lünen (WBL), der Bau des technischen Rathauses, die Neugestaltung des Brunnens und die Errichtung des Lippe Bades fallen in seine Zeit als Politiker. Noch heute ist er in der Bürgerinitiative Lünen ohne Forensik aktiv.

Schlossmühle vor Verkauf gerettet

Dass die Stadt seinerzeit die leerstehende Schlossmühle Lippholthausen verkaufen wollte, konnte Friedhelm Schroeter nicht zulassen. Er gründete den Verein der Mühlenfreunde und gewann Mitstreiter über Parteigrenzen hinaus. Für die Renovierung des Gebäudes von 1760 war viel Geld nötig. Beim Doppelkopfspiel mit SPD-Minister Franz-Josef Kniola, der Präsident der NRW-Stiftung war, knüpfte Schroeter Kontakte und bekam einen Zuschuss samt Nachschlag.

Die Schlossmühle Lippholthausen hat Friedhelm Schroeter vor dem Verfall gerettet. Noch kümmert er sich als Vorsitzender der Mühlenfreunde um restaurierte Denkmal.

Die Schlossmühle Lippholthausen hat Friedhelm Schroeter vor dem Verfall gerettet. Noch kümmert er sich als Vorsitzender der Mühlenfreunde um restaurierte Denkmal. © Textoris (A)

Bei Aktionen wie Adventskalender-Verkauf, Mühlentage und Nikolaus-Besuch sammelten die Mühlenfreunde für die Sanierung. Heute ist die Schlossmühle ein Schmuckstück und ein beliebter Trauort. Schroeter kümmert sich noch immer: Sie ist zu seinem Lebenswerk geworden. Das Bundesverdienstkreuz und der von Pro Lünen verliehene „Lüner Kopf“ würdigen sein Engagement.

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Bis heute ist der Jubilar voller Energie. Er treibt Seniorensport, geht mehrfach in der Woche im Lippe Bad schwimmen, unternimmt Bootstouren auch mit politisch Andersdenkenden und ist auf Anregung seines Freundes Klemens Nottenkemper auf Wanderschaft.

In Etappen ging es über den Moselsteig, den Bergischen Panoramasteig will er fortsetzen. In seinem Ruhestand genießt Friedhelm Schroeter außerdem das Fahrradfahren und den Urlaub mit der Familie. Politik spielt für ihn weiterhin eine Rolle - aus Interesse und aus der Ferne.

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