"Die Seidendiebe"

Lüner Journalist stellt seinen neuen Roman vor

Wirtschaftsspionage ist hochaktuell, aber auch Jahrhunderte alt. Um sie rankt sich der neue Roman „Die Seidendiebe“ des ehemaligen Lüners Dirk Husemann. Das Leben seiner beiden Hauptfiguren hängt am seidenen Faden. Denn sie wollen den wertvollen Schatz Chinas in ihren Besitz bringen: die Seidenraupen.

LÜNEN

, 22.07.2016 / Lesedauer: 2 min

Mit der Abenteuergeschichte "Die Seidendiebe" hat Dirk Husemann seien zweiten historischen Roman veröffentlicht.

Aus historischen Quellen hat Dirk Husemann eine eigene Handlung gewebt, die alle Merkmale des Genres bedient: Es geht um Macht und Besitz, um Verfolgung, Flucht und Erotik. Husemann fesselt den Leser mit überraschenden Wendungen und einem ausgefeilten Sprachstil.

Für den Abenteuerroman dreht der 51-Jährige die Zeit in das Jahr 552 nach Christus zurück. Damals hatte Byzanz, das heutige Istanbul, eine Monopolstellung: Hierher wurden die kostbaren Seidenstoffe aus China geliefert und weiter nach Europa verteilt.

Husemann verwebt Abenteuer mit historischen Fakten

Als Byzanz Probleme mit den Persern bekam, stoppten diese kurzerhand die Durchreise. Ein Desaster für Kaiser Justinian am Bosporus. Ihm bleibt nur eine Möglichkeit: selbst Seide herzustellen. Doch das Rezept hüten die Chinesen. So nimmt der Wirtschaftskrimi seinen Lauf. Es kann auch schon mal kribbelig werden.

Der Roman spielt im heutigen Krisengebiet Irak, Iran, Afghanistan und Zentralasien. Husemann hat intensiv recherchiert, sich mit Insektenkunde und Kamelen befasst. Dabei stieß er auf interessante Details: Dass Kamele zwei Augenlider haben – zum Schutz vor Wüstensand.

Seine Figuren entwickelt Husemann beim Schreiben. Ein alter Steppenreiter, dem er zunächst eine Nebenrolle zugedacht hatte, wird plötzlich doch zu einer der Hauptfiguren. Der Autor kommt ihnen so nahe, dass er „es schade findet, sie am Ende des Buches zurücklassen zu müssen.“

800 Stunden Arbeit stecken in dem Roman

Drei bis vier Stunden pro Tag, insgesamt 800 Stunden, hat der Wissenschaftsjournalist an dem Roman geschrieben. Wie er letztlich ausgeht, das ist wieder eine andere Geschichte.

Dirk Husemann lebt und arbeitet mittlerweile im Münsterland. Er schreibt für wissenschaftliche Fachzeitschriften. Ursprünglich kommt er aus Lünen und hat beispielsweise an dem Buch "HochHinHaus" zum 50. Geburtstag des Rathauses mitgeschrieben.

Auch zwischen seinem neuen Roman und der Stadt Lünen gibt es eine Querverbindung: Denn in Lünen hat es mal eine Maulbeerbaum-Plantage gegeben- diese gelten als Lebensraum der Seidenraupe. 

Mehr zu Husemanns Büchern Der Roman „Die Seidendiebe“ ist im Bastei-Lübbe-Verlag erschienen und im Buchhandel erhältlich. „Ein Elefant für Karl den Großen“war Husemanns erster Roman. Der wurde mittlerweile in fünf Sprachen übersetzt. Von beiden Werken gibt es bereits Hörbücher, ebenfalls bei Bastei-Lübbe erschienen.