"Wir schließen! Alles muss raus!" Die Botschaft im Schaufenster der Lüner Esprit-Filiale ist unübersehbar. © Peter Fiedler
Zentrum für junge Mode
Lüner Esprit-Filiale in der Lange Straße kündigt die Schließung an
Im März 2018 schloss bereits S.Oliver in der Lüner Fußgängerzone. Jetzt hat offenbar auch die Krise beim Modekonzern Esprit Konsequenzen für das Angebot in der Innenstadt.
„Wir schließen! Alles muss raus!“ In großer gelber Schrift steht es gleich zweimal auf der Schaufensterscheibe der Esprit-Filiale in der Lange Straße. Der optische Eindruck im Inneren bestätigt das. Im hinteren Bereich der Filiale befand sich am Montag (20. Mai) kaum noch Ware. Stattdessen leere Kleiderständer und Regale.
Betrieben wird Esprit in Lünen von der PTH Group mit Sitz in Bischofswerda (Sachsen). Von dort war noch keine offizielle Bestätigung für die Schließung in Lünen zu erhalten. Eine Mail unserer Redaktion an die Geschäftsführung blieb bis Montagabend unbeantwortet. In der Filiale selbst war zu erfahren, dass angeblich der 22. Juni der letzte Öffnungstag sein soll.
Lüner Betreiber mit über 120 weiteren Geschäften
PTH beschreibt sein Kerngeschäft auf der Homepage des Unternehmens so: „Mittlerweile betreiben wir über 120 Mono-Label-Stores in ganz Deutschland und Tschechien. Als mittelständisches sächsisches Unternehmen ist die PTH group und ihre Tochtergesellschaften Franchise-Partner der Marken Esprit, Calvin Klein, G-Star, Levi’s, Marc O’Polo, More & More und Tommy Hilfiger. Gleichzeitig betreiben wir über 20 Tom Tailor Stores in ganz Deutschland.“ Angefangen habe alles 2001 mit drei Geschäften.
Das Problem: Viele Modeketten haben es schwer am Markt, insbesondere auch Esprit. Im Februar kündigte der Konzern mit Sitz in Ratingen bei Düsseldorf an, mindestens 400 Stellen in Deutschland streichen zu wollen. Außerdem wolle man die Rentabilität aller Läden prüfen und „in manchen Fällen“ Geschäfte schließen. Im Geschäftsjahr 2017/18 machte das Unternehmen 250 Millionen Euro Verlust.
Anfang Mai kam aus der Nachbarstadt Dortmund die Nachricht, dass dort die Esprit-Filiale am Westenhellweg schließt, jene in der Thier-Galerie aber erhalten bleiben soll.
Nun also trifft die Esprit-Krise offensichtlich Lünen. Seit 2010 gibt es Esprit in der Lange Straße. Zeitgleich mit C & A eröffnete Esprit im März 2010 im neu erbauten Zentrum für junge Mode in der südlichen Fußgängerzone auf einer Verkaufsfläche von 600 Quadratmetern. Im Zentrum für junge Mode sind außerdem H & M, Deichmann sowie mister*lady beheimatet. War zunächst Jens Elsmann aus Erfurt (Thüringen) Franchise-Nehmer für Esprit, so stieg 2017 die PTH-Group ein.
Gesprächsstoff im Rathaus
Das Aus für Esprit in Lünen dürfte für Gesprächsstoff im Lüner Rathaus sorgen. Dort wird am Dienstag (21. Mai) um 17 Uhr im Foyer die Ausstellung „Gute Geschäfte. Was kommt nach dem Einzelhandel?“ eröffnet. Rolf Junker vom Büro „Junker + Kruse“ hält einen Impulsvortrag zum Thema „Braucht der Handel die Stadt noch?“ Hintergrund ist eine aktuelle Bestandsaufnahme und Analyse zur Situation des Lüner Einzelhandels, die die Stadt im Frühjahr in Auftrag gegeben hatte.
Bereits 2018 hatte das Ende der S.Oliver-Filiale die Innenstadt geschockt. Dort war am 3. März vergangenen Jahres Schluss. Nach wie vor wird für die Geschäftsräume im ehemaligen Ernsting-Haus ein neuer Mieter gesucht. Die Räume stehen leer.
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