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Lüner Ärzte zu Corona-Selbsttests: Positives Ergebnis nicht ignorieren
Corona-Selbsttests
Was halten Lüner Haus- und Krankenhausärzte von den frei verkäuflichen Corona-Selbsttests vom Discounter? Haben sich schon positiv Getestete gemeldet? Hier lesen Sie die Antworten.
Die Lüner Ärzteschaft hält die seit Samstag (6.) im freien Handel angebotenen Corona-Selbsttests für eine gute Sache im Kampf gegen die Pandemie.
Grundsätzlich halte man die Tests in Häuslichkeiten für sinnvoll, sagte Dr. Arne Krüger, Vorsitzender des Lüner Ärztevereins, am Montag (8. März) im Gespräch mit unserer Redaktion.
Dabei setze man auf die Eigenverantwortlichkeit der Testperson. Das bedeute, sagte Krüger weiter, dass ein positives Testergebnis nicht einfach ignoriert werden darf.
„Wenn der Selbsttest eine Virusinfektion anzeigt, dann sollte der Betroffene auch umgehend seinen Hausarzt informieren, sodass nach Absprache ein PCR-Test durchgeführt werden kann. Dann wissen wir, ob das Ergebnis des Selbsttests stimmt oder auch nicht.“ Zudem sollten bis dahin sämtliche zwischenmenschlichen Kontakte so weit es geht vermieden beziehungsweise die AHA-Regel - also Abstand halten, Hygieneregeln beachten, Alltagsmaske tragen - beherzigt werden.
Verantwortungsvoller Umgang mit Ergebnissen gefragt
Unter Krügers Patienten weilte derweil bis Montag am frühen Nachmittag niemand mit einem positiven Corona-Selbsttests. „Wie das bei meinen Kollegen aussieht, kann ich Ihnen zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen.“
Im St.-Marien-Hospital hatte sich übers Wochenende (6./7. März) ebenfalls niemand gemeldet, dessen beim Discounter Aldi gekaufter Selbsttest eine Corona-Infektion anzeigte.
„Bei uns in der Zentralen Notaufnahme hat sich noch niemand mit einer solchen Konstellation gemeldet“, sagte Krankenhaus-Geschäftsführer Axel Weinand Montagnachmittag (8. März) im Gespräch mit unserer Redaktion.
Wenn dies jedoch mal geschehen sollte, sagte Weinand, dann würden „symptomfreie Patienten von uns an das Gesundheitsamt verwiesen, gleichwohl positive ‚Laien-Schnellteste‘ nicht meldepflichtig sind. Bei leichten Symptomen verweisen wir zusätzlich an den Hausarzt“.
Ansonsten hält es Krankenhaus-Geschäftsführer wie die Lüner Ärzteschaft rund um ihren Vorsitzenden Axel Krüger.
„Grundsätzlich können diese Schnelltests bei der Pandemiebekämpfung hilfreich sein, wenn die Menschen mit diesen Schnelltests verantwortungsvoll umgehen. Das heißt, wenn der Test positiv ist, sollte man sich an das Gesundheitsamt wenden und sich zunächst in Quarantäne begeben“, sagte Weinand:
„Ganz wichtig zu beachten ist: Diese Schnelltests sind nur eine Momentaufnahme und auch wenn er negativ ausfällt, ersetzt das Ergebnis nicht die AHA-Regel.“
Jahrgang 1968, in Dortmund geboren, Diplom-Ökonom. Seit 1997 für Lensing Media unterwegs. Er mag es, den Dingen auf den Grund zu gehen.
