
© Daniel Magalski
Lünen versinkt vor einem Jahr im Schnee - und wo ist nun der Winter?
Wetter
Schnee, Schnee und noch mehr Schnee! Lünen versinkt im Februar 2021 förmlich in den Flocken. Unsere Redaktion schaut mit dem Deutschen Wetterdienst zurück - und in die Winterwetter-Zukunft.
Ein Winterwunderland ist das, was sich in der Nacht zum 7. Februar 2021 in Lünen entwickelte, für die einen: Die Menschen, die Zeit haben zum Schneewandern oder für fröhliche Schlittenfahrten.
Stress und Chaos ist es in den kommenden Tagen für die anderen, die arbeiten müssen und kaum vorankommen auf den verschneiten Strecken. Der Wintereinbruch erwischt sie eiskalt: Busse fallen nicht nur über Stunden, sondern über Tage aus, die Taxifahrer verzeichnen einen Ansturm von Kunden.
Dachdecker räumen Flachdächer
Von Vorteil ist in diesem Moment, dass der erste Schneetag ein Sonntag ist - und der Corona-Lockdown. Viele Arbeitnehmer arbeiten von zu Hause. Die Polizei rückt trotzdem aus zu dutzenden Unfällen. Laster kommen auf der kleinen Anhöhe der Kupferstraße kurz vor der Dortmunder Straße ins Rutschen.
Dachdecker sind ebenfalls im Dauereinsatz, sie räumen die Schneemassen von Flachdächern. In Nordlünen zum Beispiel auf dem Aldi-Markt an der Cappenberger Straße

Dachdecker räumten - wie hier beim Aldi an der Cappenberger Straße - die Flachdächer von den Schneemassen. © Daniel Magalski
Ist Winter noch in Sicht?
In Lünen und der Region verzeichnet der Deutsche Wetterdienst in den Schneetagen vor einem Jahr Schneehöhen von zum Teil 20 bis 30 Zentimetern und strengen Frost- anders als in diesem Februar.
Haben Schnee und Eis noch Chancen? Thomas Kesseler-Lauterkorn hat Antworten: Der Diplom-Meteorologe ist stellvertretender Leiter des regionalen Klimabüros des Deutschen Wetterdienstes in Essen.
Kesseler-Lauterkorns Prognose für die nächsten Tage wird die freuen, die im vergangenen Jahr unter dem Schnee-Chaos litten: Ein Wintereinbruch mit Schneefall im Tiefland ist nach Informationen des Experten nämlich im nördlichen Ruhrgebiet bis auf Weiteres nicht in Sicht.
Wahrscheinlichkeit sinkt für Schneefall und Dauerfrost
Das Wetter bleibt auch in der kommenden Woche verhältnismäßig mild: „Normaltemperaturen“ wären laut Kesseler-Lauterkorn für Mitte Februar Höchstwerte von 5 bis 6 Grad.
Der Winter könne aber natürlich auch noch Ende Februar oder im März - wie im Jahr 2013 - zuschlagen, „aber die Wahrscheinlichkeit für hochwinterliches Wetter mit starkem Schneefall, einer geschlossenen Schneedecke über Tage und (Dauer-)Frost wird jetzt immer geringer“, sagt der Diplom-Meteorologe.
Temperatur-Unterschiede seien vor allem im Spätwinter nicht ungewöhnlich: „Arktische Kaltluft mit ‚richtigem‘ Winterwetter kann uns genauso beschäftigen wie Luft subtropischen Ursprungs mit entsprechenden sehr milden Höchstwerten“, erklärt Thomas Kesseler-Lauterkorn.
Der Kreis Unna ist meine Heimat, im Beruf wie im Privaten. Die Geschichten der Menschen in Lünen und Selm zu erzählen, das ist seit über zwanzig Jahren meine Leidenschaft - und für die Ruhr Nachrichten schaue ich auch gerne über die Grenzen nach Nordkirchen und Olfen.