
© Martin Fricke
Lippe in Lünen ist verunreinigt: Seit Tagen hält sich der Gestank
Umweltverschmutzung
Seltsame weiße Schlieren wabern auf der Wasseroberfläche der Lippe i Lünen. Übler Gestank liegt über dem Fluss - auch noch fünf Tage nach der Entdeckung. Was ist da passiert?
Martin Fricke ist nicht nur technischer Leiter des Trianel-Kraftwerks in Lünen, sondern auch Angler und Fahrradfahrer. Am Sonntag (17.5.) ist er wieder einmal mit dem Rad unterwegs zur Arbeit. Auf der Lippebrücke in Höhe des ehemaligen Schlosses Buddenburg macht er halt. Denn da stinkt es ihm gewaltig. Statt wie gewohnt blau-grün schimmert der Fluss weiß-grau.
Die offensichtliche Gewässerverschmutzung befindet sich ganz in der Nähe der Stelle, in der das Kraftwerk Wasser in die Lippe einleitet - eigentlich. „Aber wir sind in Revision“, sagt Fricke. Bei dieser großen Prüfung der gesamten Anlage habe das gesamte Kraftwerk still zu stehen - inklusive der Zu- und Abflüsse. Er lässt das dennoch prüfen: Tatsächlich, alle Leitungen sind geschlossen. „Wir sind nicht verantwortlich.“ Aber wer dann?
Zuständige Mitarbeiter sind nicht im Haus
Fricke meldet den Schaden und lässt Wasserproben entnehmen - für alle Fälle. Fünf Tage später stinkt die Lippe immer noch - wenn auch nicht mehr so heftig, wie Fricke sagt. Auch der Mühlenbach-Graben müffelt.
Lippeverband und Kreis sind informiert. „Wir sind nicht zuständig“, sagt Anne-Kathrin Lappe, Sprecherin des Lippe-Verbandes. Der Kreis dagegen schon. „Wir sind da dran“, bestätigt Sprecher Max Rolke. Wie, weiß er aber nicht: Der eine zuständige Kollege ist im Urlaub und der andere habe frei.
Leiterin des Medienhauses Lünen Wer die Welt begreifen will, muss vor der Haustür anfangen. Darum liebe ich Lokaljournalismus. Ich freue mich jeden Tag über neue Geschichten, neue Begegnungen, neue Debatten – und neue Aha-Effekte für Sie und für mich. Und ich freue mich über Themenvorschläge für Lünen, Selm, Olfen und Nordkirchen.
