Liebe Verwaltung, liebe Politik Das Poller-Experiment muss Schule machen in Lünen

Liebe Verwaltung, liebe Politik: Poller-Experiment muss Schule machen
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Torsten Storks

„Wer nicht wagt, der nicht gewinnt“, „Probieren geht über studieren“, „Mut zur Lücke“: Die Liste derartiger Lebensweisheiten lässt sich nahezu beliebig fortsetzen. Gleichwohl ist davon in Deutschlands Verwaltungen, und da macht Lünen nun wirklich keine Ausnahme, so gut wie nichts zu merken. Erst wird in der Politik jedes noch so kleinste Projekt bis ins Detail und nicht selten bis zur völligen Erschöpfung der Ausschuss- und Ratsmitglieder ausdiskutiert, bevor der Arbeitsauftrag für die Verwaltung steht.

Die macht sich dann mehr oder weniger frohen Mutes unter Berücksichtigung Hunderter Vorschriften ans Werk. Die nach Wochen oder Monaten erstellte Beschlussvorlage für die Politik wird von der dann in der Regel nochmal von A bis Z ausdiskutiert.

Einfach machen

Da kommt das von der Lüner Verwaltung initiierte und von der Politik auf relativ kurzem Dienstweg abgesegnete fünfwöchige Poller-Experiment in der Münsterstraße geradezu erfrischend daher. Einfach mal testen, ob damit der Verkehrsfluss entsprechend dem formulierten Ziel geregelt wird, ohne dass Anlieger und Händler irgendwelche Nachteile in Kauf nehmen müssen. Wenn dem so ist, dann bleiben die Poller stehen, wenn nicht, dann war das Projekt zumindest den Versuch Wert und die Poller werden wieder entfernt. Kostet doch nix, wie der Volksmund sagt. Da wurden von der Stadt und ihren vermeintlichen Machern schon ganz andere Sachen und Geldbeträge in den Sand gesetzt. Kurzum: das Poller-Experiment sollte auf Verwaltungs- und Politikebene Schule machen.

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