Fünfwöchige Sperrung in der Lüner Innenstadt Poller-Experiment rückt näher, Politik entscheidet

Sperrung in der Innenstadt: Poller-Experiment rückt näher, Politik entscheidet
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Das von der Lüner Verwaltung jüngst ins Leben gerufene „Stadtexperiment Freiraum“ in einem Teilbereich der Münsterstraße geht in die nächste Runde. So sollen die Ausschüsse für Umwelt, Klima, und Mobilität, für Stadtentwicklung und -planung sowie der Ausschuss für Sicherheit und Ordnung in ihrer gemeinsamen Sitzung am Donnerstag (17. August) die fünfwöchige Sperrung der Münsterstraße im Abschnitt Persiluhr bis Kurt-Schumacher-Straße beschließen. Die Zustimmung gilt nach Informationen der Redaktion aus Fraktionskreisen als sicher. Die öffentliche Sitzung beginnt um 17 Uhr im Sitzungssaal 1 im Rathaus.

Wie es in der Beschlussvorlage heißt, sei nach Eindruck der Stadt als auch verschiedener Anlieger ein erheblicher Anteil des Kraftfahrzeug-Verkehrs nicht als Anliegerverkehr zu klassifizieren, sondern als Durchgangsverkehr: „Es liegt eine erkennbare Fehlnutzung der Münsterstraße in diesem Abschnitt vor. Der mit der Ausweisung als Fahrradstraße postulierte Vorrang des Radverkehrs wird derzeit deutlich unterlaufen.“

Temporäre Sperrung

Durch eine temporäre Sperrung der Straße für den motorisierten Durchgangsverkehr, stehe der gewonnene Raum für andere urbane Nutzungen zur Verfügung. Damit könnten neue Ideen für den Raum gedacht und räumlich erprobt werden. Positiver Nebeneffekt dieses Stadtexperiments laut Verwaltung: „Neben neuen Nutzungen und Aufenthaltsqualitäten im öffentlichen Raum werden gleichermaßen durch eine Sperrung nachhaltige Mobilitätsformen in der Innenstadt forciert - Stichwort Radverkehr.“

Als Beispiele für „neue Nutzungen“ nennt die Verwaltung unter anderem folgende Punkte: Spielangebote, Tanz, Kleinkunst, Lesungen, Lüner Musikgruppen und Informationen zum Stadtgutschein. Diese Aktionen sollen gemeinsam mit Anliegern, dem Kulturbüro, Vereinen und weiteren Interessierten auf den Weg gebracht werden. Wer sich dafür interessiert, kann sich unter Tel: (02306) 104-1772 oder per Mail unter stadtmarketing@luenen.de bei der Stadt melden.

Die Aufstellung von bunten Stadtmöbeln (Phase 1 von 3 des Experiments) Mitte Juli dieses Jahres habe zwar zu einer Verkehrsberuhigung in dem Bereich geführt, jedoch sei immer noch ein sehr hoher Anteil von einfach durchfahrenden Autos festzustellen, heißt es in der Vorlage.

„Daher soll der Bereich am Rand des Platzes an der Persiluhr durch einen Poller abgesperrt werden (Phase 2, Anm. d. Red.). Dabei soll es sich um einbetonierte abklappbare Sperrpfosten handeln, damit der Durchgang für Feuerwehr, RTW, Polizei und Müllabfuhr weiterhin gewährleistet bleibt.“

Schnelle Umsetzung nach Sitzung

Zudem würde sich die Beschilderung durch Verkehrszeichen am Knoten Kurt-Schumacher-Straße/Münsterstraße ändern. Der Kfz-Verkehr, der von Norden aus auf der Kurt-Schumacher-Straße unterwegs ist, werde dann rund 20 Meter vor der Ampel für ein mögliches Rechtsabbiegen nicht nur auf die Fahrradstraße mit dem Zusatz ‚Anlieger frei‘ aufmerksam gemacht, sondern zusätzlich auch auf die Sackgasse mit dem Zusatz ‚Radfahrer und Fußgänger frei‘.

„Gleichzeitig wird auch der Kfz-Verkehr von Osten auf der Münsterstraße darüber informiert. Für den Verkehrsstrom aus der östlichen Münsterstraße stehen die Verkehrszeichen direkt am Anfang der Einmündung zum Stadtexperiment.“ Laut Vorlage könnten die Poller schon am Freitag (18. August), also am Tag nach der Sitzung montiert werden. „Nach dem Ende der zweiten Phase (Sperrphase) Ende September soll dann aufbauend auf den Erfahrungen und Ergebnissen aus dem Stadtexperiment nach politischer Beratung die langfristige Gestaltung des Straßenbereichs beginnen.“

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