Liebe Kabeldiebe, hoffentlich seid ihr im Dunkeln auf Lego getreten

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Kabeldiebe sorgten am Dienstag (26. April) für den Stromausfall in Lünen. Beim nächsten Mal sollen sie zumindest versuchen, nicht die halbe Stadt auszuknipsen, findet unser Autor.

Lünen

, 29.04.2022, 13:00 Uhr / Lesedauer: 1 min

Gelber oder roter Draht? Diese schweißtreibende Frage stellen sich Hollywoodgrößen auf der Leinwand immer wieder beim Versuch, in letzter Sekunde eine Bombe zu entschärfen und so die Stadt oder gleich die ganze Welt zu retten.

So viele Gedanken machten sich unbekannte Täter am Dienstagsabend in Lünen wohl nicht. Beim ihrem Versuch, Kabel - und somit wertvolles Kupfer - zu klauen, kappen sie mal eben eine wichtige Stromleitung. 3900 Lüner Haushalte nördlich der Lippe blieben für eine halbe Stunde ohne Strom. Die Kabeldiebe retteten die Stadt nicht, sondern legten sie (vermutlich ungewollt) lahm.

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Von Dieben bei ihrem Beutezug Rücksicht zu fordern, scheint paradox. Ich versuche es also stattdessen mit Menschenverstand: Liebe Kabeldiebe, wenn ihr beim nächsten Mal nachts unterwegs seid, dann seid doch bitte so schlau, vorher sicher zu gehen, nicht versehentlich die halbe Stadt auszuknippsen. Lebenswichtige Maschinen wie Beatmungsgeräte hängen am Stromnetz, wenn auch zum Glück meistens gut gesichert.

Man soll ja bekanntlich niemandem etwas Böses wünschen, deshalb bin ich froh, dass euch nicht selbst beim Kappen der Schlag traf. Ich hoffe aber, dass euch am Dienstagabend die Kühltruhe abgetaut ist und ihr ohne Licht gehörig auf einen Lego-Stein getreten seid.

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