DGB zum Tag der Arbeit

Kundgebung im Seepark setzt Zeichen gegen Hass

"Zeit für mehr Solidarität – Viel erreicht und noch viel vor!" Unter diesem Motto stand die Kundgebung des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) am 1. Mai im Seepark. Hunderte Menschen zeigten "Flagge" für eine solidarischere Gesellschaft, gute Bildung, faire Bezahlung und ein gerechtes Sozialsystem.

LÜNEN

, 01.05.2016 / Lesedauer: 2 min

Bei der DGB-Kundgebung zum Tag der Arbeit im Seepark wurde Sigrid Psiuk (2.v.l.) gewürdigt. Mit ihr freuten sich (v.l.) Siegfried Störmer, Stefanie Baranski-Müller (DGB), Martina Vogelgesang (DGB.) sowie Ulrike Kletezka (IG Metall).

Martina Vogelgesang, Vorsitzende des DGB-Ortsverbandes Lünen, eröffnete mit ihrer Rede die Veranstaltung. Und ging auch auf das Thema Flüchtlinge ein: "Jeder Form von Hass, Rassismus, Beleidigung oder Gewalt treten wir mit Entschiedenheit entgegen. Wir, die Gewerkschaften, stehen für eine offene, freie, solidarische und demokratische Gesellschaft. Geflüchtete und Einheimische dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden."

Solidarität nicht nur am 1. Mai

Vogelgesang kritisierte die aus ihrer Sicht fehlenden Investitionen in die öffentliche Infrastruktur, wünschte sich mehr Personal im Öffentlichen Dienst, wandte sich gegen den Missbrauch von Werkverträgen, prangerte Altersarmut an und forderte auch für Frauen ein gerechtes Arbeitsentgelt. Siegfried Störmer, erster stellvertretender Bürgermeister, bedankte sich bei allen Menschen, die sich in der Flüchtlingshilfe engagieren.

Er wünschte sich, dass Flüchtlinge mit Aufenthaltserlaubnis integriert werden sollten durch die Wahrnehmung von Bildungschancen und beruflichen Perspektiven. "Nehmen wir uns Zeit für Solidarität nicht nur am 1. Mai", betonte Störmer.

"Der Mindestlohn wirkt", unterstrich die Hauptrednerin Stefanie Baranski-Müller, Leiterin der Abteilung Frauenpolitik beim DGB-Bezirk NRW. Sie forderte auch den gesetzlichen Mindestlohn für Flüchtlinge.

"Integration kann eine Erfolgsgeschichte werden"

Bei Leiharbeit müsse es gesetzliche Regelungen geben, so die DGB-Expertin. Mehr Transparenz sei nötig bei der innerbetrieblichen Bekanntgabe der Höhe des jeweiligen Arbeitsentgelts bei Beschäftigten.

Stefanie Baranski-Müller sprach sich zudem für gesellschaftliche Grundwerte und das Recht auf Asyl aus: "Integration muss und kann eine Erfolgsgeschichte werden." Ein Kurswechsel sei beim Thema Rente nötig, um das Niveau zu stabilisieren, so Baranski-Müller.