Die „kritische Masse“ beim Start auf dem Marktplatz in der Lüner City. © Irina Link
Radfahren
„Critical Mass“ radelt als Einheit kreuz und quer durch Lünen
Für mehr Gleichberechtigung im Straßenverkehr machten sich rund 30 Radfahrer in Lünen auf den Weg. Zur Freude von ADFC und Grünen. Für die „Ciritcal Mass“ gelten besondere Verkehrsregeln.
Ein Tag im Zeichen des Fahrrads: Zuerst radelte Fridays for Future (FFF) am Freitag (25. Juni) für mehr Klimaneutralität über Lünens Straßen, im Anschluss trafen sich einige Lüner Bürger auf dem Willy-Brandt-Platz in der City und klingelten ebenfalls für eine fahrradfreundlichere Stadt.
Punkt 17 Uhr, die Fahrraddemo der FFF-Bewegung war noch nicht vollständig aufgelöst, da bildete sich bereits eine weitere Radlergruppe am Rande des Marktplatzes. „Spaß statt Sport“ lautete das Motto der kritischen Masse, die an diesem Freitagnachmittag zusammenkam, um Aufmerksamkeit zu erregen. Kritische Masse, im englischen „Critical Mass“, bezeichnet in diesem Fall die vom ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club) und den Grünen initiierte gleichnamige Aktion, bei der die Teilnehmer als geschlossener Verband auf ihren Fahrrädern über die Straßen rollen.
15 Räder bilden ein Fahrzeug
Mit dabei, Grünen-Ratsherr Marc Frieling: „Laut §27 der Straßenverkehrsordnung sind wir bei mehr als 15 Radfahrenden für andere Verkehrsteilnehmer eine Einheit. Wir gelten als ein Fahrzeug. Wenn also der erste die Ampel bei grün überquert, darf ebenso der letzte fahren, auch wenn die Ampel währenddessen bereits auf rot umstellt.“ Das errege Aufmerksamkeit und verdeutliche das Ziel der „Critical Mass“, die Gleichberechtigung der Radfahrer im Straßenverkehr.
Weltweit finden „Critical Mass“ Veranstaltungen in den Innenstädten statt. Meist jeden letzten Freitag eines Monats. Der Protest richtet sich gegen die oft unzureichende Verkehrsinfrastruktur sowie die Dominanz des motorisierten Verkehrs in den Städten. So auch in Lünen, wo ADFC und Grünen die Veranstaltung erstmalig vor drei Jahren durchgeführt haben. Nach einer coronabedingten Pause im vergangenen Jahr, starteten diesmal rund 30 Personen zur Fahrradtour.
Erster gibt Weg vor
„Wer zuerst fährt, gibt den Weg vor“, sagt Marc Frieling, „mit 15 bis 16 km/h bleiben stets alle beieinander und dürfen sich, unter Einhaltung der Verkehrsregeln, wie ein Fahrzeug bewegen.“ Von der Innenstadt aus fahren sie als geschlossener Verband los und rollen gemütlich zwei oder gar drei bis vier Stunden kreuz und quer durch Lünen.
FFF-Radler fahren mit
Auch einige FFF-Teilnehmer hatten sich diesmal angeschlossen. „Wir signalisieren auf diesem Weg nochmals die dringende Notwendigkeit des Klimaschutzes“, sagen Emily Platte und Teresa Kleine-Frauns, „und das gerne auch spontan statt vorab organisiert“.
Wann die nächste „Critical Mass“ stattfindet ist noch nicht klar. Doch auch dann sind wieder alle Lüner Bürger eingeladen. „Gerne auch mit Kind und Kegel, wir fahren immer nur so schnell, wie jeder mitkommt“, sagte eine Teilnehmende, bevor alle in die Pedalen traten.
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