Kritik an Ampelschaltung im B54-Engpass in Lünen „Nicht genug Zeit vor dem Gegenverkehr“

Durch Ampelschaltung im B54-Engpass kaum Zeit vor dem Gegenverkehr
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Etwa 300 Meter kann der Verkehr in der B54-Baustelle nur einspurig fahren. Das sorgt für Staus und Unmut. Daher wollen manche Autofahrer schnell noch bei Dunkel-Gelb weiterfahren. Manche geraten so in den Gegenverkehr und sorgen zusätzlich für Behinderungen. Das hatten Straßen.NRW und auch die Stadt Lünen kritisiert, denn es verlängert mitunter die Einsatzzeiten von Rettungsfahrzeugen.

Autofahrer haben aber auch andere Beobachtungen gemacht. So schildert Thomas Brüggemann „dass man – auch unter Berücksichtigung der Geschwindigkeitsbegrenzung im Baustellenbereich – gar nicht genug Zeit hatte, durch den Baustellenbereich zu fahren, bevor der Gegenverkehr „grün“ hatte.“

Grüne Ampel im Rückspiegel

Brüggemann war auf der Dortmunder Straße (B54) aus Richtung Dortmund kommend in Richtung Lünen unterwegs. Er sei als letzter bei „Grün“ in den Baustellenbereich eingefahren. „Die Fahrzeuge aus Lünen kommend hatten aber auch schon „Grün“, als ich deren Ampel passierte und mussten warten. Hier scheint bei der Ampelphasenplanung durch die Behörde „Straßen NRW“ etwas falsch gelaufen zu sein“, vermutet er.

Eine ähnliche Erfahrung schildert Christian Janning. Er war im Feierabendverkehr von Dortmund nach Lünen unterwegs. „Die Baustellenampel stand im Vorbeifahren hierbei auf Grün, nicht Gelb, geschweige denn Rot. Nach mir fuhren mindestens drei weitere Fahrzeuge. Die Geschwindigkeit betrug etwa 30 km/h“, beschreibt er. An der gegenüberliegenden Ampel auf der anderen Seite sei das erste Fahrzeug bereits angefahren, als zwei Fahrzeuge vor ihm passierten. „Im Rückspiegel könnte ich die grüne Ampel erkennen“, berichtet Christian Janning.

„Augenscheinlich in Ordnung“

Nur einspurig geht's durch den Engpass an der B54.
Nur einspurig geht's durch den Engpass an der B54. © Goldstein (A)

Dass die Ampelphasen nicht gut aufeinander abgestimmt seien, kann Nadia Leihs, Pressesprecherin bei Straßen.NRW, nicht bestätigen. Ein Kollege sei vor Ort gewesen und habe beobachtet, dass die Grünphase erst eingesetzt habe, als die Fahrbahn geräumt gewesen sei. „Augenscheinlich ist das so in Ordnung“, sagt sie. Doch wenn Autos langsamer führen oder Baustellenfahrzeuge kreuzten, könnte sich die Situation auch verändern.

Bisher hätte Straßen.NRW dazu keine Beschwerde erreicht, man sei jetzt aber sensibilisiert und wolle das in der nächsten Baubesprechung zum Thema machen. Grundsätzlich, sagt Nadia Leihs, würden Ampelschaltungen mit der Stadt abgestimmt und von ihr auch geprüft. „Wir gehen davon aus, dass das aufeinander abgestimmt ist“, erklärt sie.

Ab Montag neue Verkehrsführung

Ab Montag (20. November) wird es in der Baustelle wieder Veränderungen geben: Wenn die Witterung mitspielt, soll aus dem einspurigen Engpass eine zweispurige Fahrbahn werden. Dazu muss allerdings die Fahrbahnmarkierung neu aufgebracht werden. Das ginge nicht bei Nässe. „Es kann also auch sein, dass der Engpass noch länger dauert“, kündig Nadia Leihs an.

Die Autofahrer erwartet dann allerdings an dieser Stelle ein neues Problem: Die Zu- und Ausfahrt auf und von der Brambauerstraße wird dann nicht mehr möglich sein. Der Bereich Brambauerstraße zwischen B54 und An der Wethmarheide wird für weitere Arbeiten gesperrt.

Insgesamt fließen nach jetzigem Stand etwa 16 Millionen Euro in den vierspurigen Ausbau der B54 zwischen der Einmündung B236 bis zur Kreuzung Kupferstraße. Damit soll der Verkehr auf der wichtigen und stark befahrenen Lüner Zufahrtsstraße besser fließen. Es ist geplant, die Bauarbeiten im kommenden Jahr abzuschließen. Im Sommer 2019 hat das Ausbauprojekt begonnen, seitdem müssen die Lüner die Beeinträchtigungen ertragen.

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