Kostenlos, aber unhygienisch? Kritik an Masken-Aktion des Jobcenters
Coronavirus
Hygiene ist neben Abstand bekanntlich eines der effektivsten Schutzschilde gegen das Coronavirus. Dieses Hilfsangebot für Bedürftige war gut gemeint – aber nicht gerade sauber.

Kreis Unna und Jobcenter haben kostenlose Masken an Hartz IV-Empfänger und andere Hilfsbedürftige geschickt. Die Aktion sorgt nun für Kritik. © Udo Hennes
Kreis Unna und Jobcenter haben an Hartz IV-Empfängern und andere Bedürftige kostenlose Masken verschickt. Sechs pro Empfänger, über 24.300 Briefe wurden nach eigenen Angaben allein durch das Jobcenter verschickt. Das Problem: Die Masken lagen zusammen mit einem Informationsschreiben unverpackt in den Kuverts.
Das löste Kritik aus, offenbar bemängelten viele Empfänger die Art und Weise der Zustellung als unhygienisch.
Jobcenter: Kontingent vom Land aufgestockt
Das Jobcenter reagierte darauf mit einem Verweis auf den Ursprung der Aktion. Demnach hat das Land NRW der Kreisverwaltung FFP-Masken zur Weiterverteilung zur Verfügung gestellt – einzeln und unverpackt, zu Zehnerpäckchen gebündelt in Plastiktüten. „Hilfebedürftige Bürgerinnen und Bürger sollten jeweils zwei Masken erhalten“, heißt es in einer Mitteilung des Jobcenters. „Die Kreisverwaltung stockte die Anzahl auf sechs pro Empfänger auf.“ Die Folge: Die Masken mussten aus den Zehnerbündeln entnommen und einzeln in Briefumschläge verpackt werden.
Gesundheitsamt um Rat gefragt
Dabei war in der Behörde offenbar auch die Hygiene ein Thema. Jedenfalls wurde der Mitteilung des Jobcenters zufolge das Gesundheitsamt um Rat gebeten: „Die unverpackten Masken können nach einer kurzen Auslüftungsphase bedenkenlos genutzt werden – auch wenn sie ohne Umverpackung versandt wurden“, heißt es. Zudem verweist das Jobcenter auf die eingehaltenen Hygienevorschriften, wonach alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beim Weiterverpacken Masken und Handschuhe getragen hätten.