Verkehr in Lünen
Kölner Teller an Lüner Kreisverkehr: Radfahrer holt sich blutige Lippe
Seit einiger Zeit ist der Kreisverkehr an der Cappenberger Straße in Lünen mit Bremsschwellen bestückt. Die wurden einem Radfahrer nun zum Verhängnis. Er fordert die Stadt auf, zu handeln.
Seit einigen Tagen zieren sogenannte Kölner Teller den Kreisverkehr an der Cappenberger Straße in Lünen. Eigentlich sollen die Teller die Geschwindigkeit der Verkehrsteilnehmer drosseln und verhindern, dass Autos geradewegs durch den Kreisel fahren. Dadurch sollen Unfälle verhindert werden.
Unsichtbares Hindernis
Diese Sicherheitsmaßnahme hat Wolfgang Schmidt-Sielex nichts geholfen. Als er mit seinem Rad durch den Kreisverkehr gefahren ist, kamen ihm die Kölner Teller in die Quere, da sie seinen Worten nach zu nah an der Einfahrt für Radfahrer montiert sind.
„Als ich in den Kreisel fuhr, wartete ein Auto in der Wehrenboldstraße auf meine Durchfahrt. Der Bordstein rechts von mir macht den typischen Bogen in den Kreisel, die Fahrbahn ist frei, ich biege in den Kreisel ein und knalle auf ein unsichtbares Hindernis“, erklärt er gegenüber der Redaktion.
Das Vorderrad geriet ins Schlingern und nur mit Mühe konnte Wolfgang Schmidt-Sielex die Kontrolle über sein Rad behalten. Was bleibt: eine blutige Lippe. Die habe er sich wohl während des Beinahe-Unfalls aufgebissen, wie er vermutet.
Kölner Teller sollen verhindern, dass Autos geradewegs durch Kreisverkehre fahren. Sie wurden zuletzt in einigen Kreisverkehren in Lünen angebracht. © Sophie Schober
Seine Kritik: „Es gibt keine Beschilderung, keinen Gefahrenhinweis, keine Fahrbahnmarkierung, die anzeigt, dass da vier lebensgefährliche Hindernisse niedrig auf die Fahrbahn gezimmert wurden“, ärgert er sich und fordert, die Kölner Teller an der Einfahrt des Radweges in den Kreisverkehr wieder zu entfernen.
Stadt sieht Verantwortung bei Radfahrern
Für die Stadt Lünen besteht jedoch kein Handlungsbedarf, wie Frank Knoll von der Pressestelle auf Anfrage erklärt. Da die Teller in den Kreisverkehr montiert wurden, um zu verhindern, dass Autofahrer oder auch Radfahrer geradewegs durch den Kreisel fahren, sei es denkbar, dass der Radfahrer „offensichtlich den direkten Weg über die Bremsschwellen gewählt hat“, so Knoll.
Doch das solle in jedem Fall verhindert werden: „Denn just Radfahrer sind gefährdet, wenn sie den Kreisverkehr geradeaus queren und dadurch unter Umständen mit anderen Verkehrsteilnehmern kollidieren“, so Knoll weiter.
Er weist darauf hin, dass Radfahrer zu ihrer eigenen Sicherheit lieber den äußersten Radius des Kreisverkehres nutzen sollen, um Kollisionen mit Autofahrern zu meiden. Dadurch sind sie gegenüber anderen Fahrzeugen auch besser als vorfahrtsberechtigt zu erkennen.
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