
© Klinikum Lünen (A)
Fallzahlen nehmen zu: Klinikum Lünen-Werne will die Zahl der Intensivbetten aufstocken
Coronavirus
Im St.-Marien-Hospital in Lünen und im St.-Christophorus-Krankenhaus Werne soll die Zahl der Intensivbetten aufgestockt werden. Ein Problem ist die Beschaffung von Beatmungsgeräten.
Die Zahl der bestätigten Infektionen mit dem Coronavirus nimmt im Kreis Unna und in Lünen stetig zu. Kreisweit waren Montagabend 20, in Lünen drei Menschen mit dem Virus infiziert.
Deshalb soll auch im Katholischen Klinikum Lünen-Werne, zu dem das St.-Marien-Hospital (Lünen) und das St. Christophorus-Krankenhaus Werne gehören, die Zahl der Intensivbetten aufgestockt werden.
Wie Axel Weinand, Geschäftsführer des St-Marien-Hospitals am Montagabend (16.3.) im Gespräch mit unserer Redaktion sagte, gibt es im Marien-Hospital 37 Intensivbetten, von denen 25 über ein für Corona-Patienten so wichtiges Beatmungsgerät verfügen.
Im St.-Christophorus-Krankenhaus gibt 15 Intensivbetten, davon besitzen 9 ein Beatmungsgerät.
Intensivbetten zu 90 Prozent belegt
Von den insgesamt 52 Intensivbetten seien saisonbedingt rund 90 Prozent belegt, sagte Weinand weiter:
„Frei werdende Kapazitäten an Betten und Personal werden dazu genutzt, um mehr Intensivbehandlungsplätze und Isolationsbetten zu schaffen und um möglichst viele Behandlungsmöglichkeiten für Patientinnen und Patienten mit schweren Atemwegserkrankungen durch Covid-19 bereitstellen zu können.“
Wie viele zusätzliche Intensivbetten geplant sind, dazu machte der Geschäftsführer keine Angaben. Vielmehr wies er darauf hin, dass es schwer sei an Beatmungsgeräte zu kommen.
Großauftrag für Beatmungsgeräte
Weil es an solchen Geräten bundesweit mangelt, hat die Bundesregierung beim Hersteller Drägerwerk (Lübeck) 10 000 Beatmungsgeräte für die Bewältigung der Corona-Krise bestellt.
Laut Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) sollen diese Geräte in Sonderschichten hergestellt werden. „Das wird sich über das ganze Jahr hinstrecken“, sagte der Bundesfinanzminister Sonntagabend in der ARD-Sendung „Anne Will“.
So wie die anderen Krankenhäuser in Deutschland auch, sagte Axel Weinand, treffe das Klinikum derweil Vorbereitungen, um die Versorgung der Bevölkerung unter den sich abzeichnenden Herausforderungen sicherzustellen:
„Wir stellen uns aktuell so auf, dass wir gut vorbereitet sind, um die stationäre Gesundheitsversorgung auch für die kommenden Wochen und Monate auf möglichst hohem Niveau zu gewährleisten.“
Generelles Besuchsverbot
Dafür seien besonnenes Handeln einerseits, jedoch auch weitreichende Maßnahmen und Einschränkungen andererseits notwendig, erklärte Weinand.
Dazu gehöre das seit Montag geltende generelle Besuchsverbot in beiden Häusern.
Weinand betonte, dass das Katholische-Klinikum Lünen-Werne voll handlungsfähig sei und auch weiterhin die Notfallversorgung unter anderem mit Herzinfarkt, Schlaganfall, Unfallverletzte etc. sicherstelle.
Jahrgang 1968, in Dortmund geboren, Diplom-Ökonom. Seit 1997 für Lensing Media unterwegs. Er mag es, den Dingen auf den Grund zu gehen.
