Kuriose Zwangspause bei der Kleiderkammer Allergie gegen Hundehaare wird zum Problem

Kuriose Zwangspause bei der Kleiderkammer: Allergie gegen Hunde ist der Grund
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Seit 1983 ist die Kleiderkammer Brambauer bereits aktiv. Doch das gab es in dieser Form noch nie: Von Januar bis März wird der Verkauf drei Monate lang pausieren. Die letzte Gelegenheit, Kleider abzugeben, war bereits am Dienstag (6. Dezember). Bis Weihnachten werden noch jeweils am Donnerstag von 8 bis 11 Uhr Kleider verkauft.

Der Grund für die Zwangspause ist durchaus kurios. Die Kleiderkammer ist im Gemeindehaus der evangelischen Kirchengemeinde beheimatet. Die neue Pfarrerin Isabelle Niehus, die seit September in Brambauer arbeitet und am Sonntag (11. Dezember) offiziell ins Amt eingeführt wird, hat eine Allergie gegen Hundehaare.

„Das Presbyterium der Kirchengemeinde hat im Oktober beschlossen, dass keine Hunde und andere Haustiere in die Kirche oder das Gemeindehaus dürfen“, erklärt die Pfarrerin Martina Lembke-Schönfeld. Da seit September Brigitte Gödeke, die Leiterin der Kleiderkammer, einen Hundewelpen betreut, der noch nicht allein zu Hause bleiben kann, muss die Kleiderkammer nun vorübergehend schließen.

Ohne Gödeke, die gerade ihren 70. Geburtstag gefeiert hat, sei der Betrieb bei der Kleiderkammer nicht aufrecht zu erhalten. Das berichten zumindest zwei langjährige Mitarbeiterinnen. „Was sie an Arbeitskraft hineinsteckt, können wir nicht ersetzen“, meint Lisa Hübner, die sich bereits seit 30 Jahren bei der Kleiderkammer engagiert.

„Sie ist unser Motor und räumt teilweise schon frühmorgens Sachen ein“, ergänzt Rita Joosten. Deshalb habe man sich zu diesem Schritt entschlossen, auch wenn alle Beteiligten das bedauern. „Das ist schade, denn jetzt wird es kalt und die Leute brauchen neue Sachen“, so Brigitte Gödeke.

Helferinnen werden gesucht

Im April, wenn der Welpe allein bleiben kann, will das Team der Kleiderkammer dann mit neuem Schwung wieder die Arbeit aufnehmen. Schließlich steht 2023 unter anderem der 40. Geburtstag auf dem Plan. „Das wollen alle miterleben“, sind sich die Frauen einig.

Das Team umfasste früher einmal 27 Frauen. Damals habe man auch Modenschauen und Basare durchgeführt, erinnern sich die Frauen. Mittlerweile sind es nur noch etwa zehn Helferinnen, die teilweise schon ein fortgeschrittenes Alter erreicht haben. Neue Helferinnen seien deshalb dringend gesucht, damit die Kleiderkammer nicht in naher Zukunft ihre Türen dauerhaft schließen muss.

Vor allem am Mittwochnachmittag beim Aufbau für den Verkauf am nächsten Morgen gibt es Bedarf. Einige Anziehsachen in einem guten Zustand und Haushaltsgegenstände müssen nun noch verkauft werden. Was nicht verkauft wird, geht an die „Stöberei“ an der Arndtstraße oder in den Altkleidercontainer.

Weitere Informationen zur Kleiderkammer findet man unter www.evk-brambauer.de/angebote/arbeit-von-und-mit-frauen/kleiderkammer-brambauer/.

Wer sich vorstellen kann, in dieser Gruppe mitzuhelfen, kann sich bei Pfarrerin Martina Lembke-Schönfeld (02306 36526) melden.

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