Es wird ein besonderer Abend, wenn das 32. Kinofest am Mittwoch, 23.11., in der Cineworld eröffnet wird. Für die Lüner Filmfans gibt es ein Wiedersehen mit einem beliebten guten alten Bekannten. Regisseur Axel Ranisch aus Berlin, der viele Jahre - zusammen mit seiner zauberhaften Oma und Darstellerin Ruth Bickelhaupt - Stammgast in Lünen war, kommt wieder in die Cineworld. Er präsentiert seinen Opernfilm „Orphea in Love“ zur festlichen Eröffnung des Festivals, zusammen mit Schauspieler Heiko Pinkowski.
Denn Ranisch ist mittlerweile auch ein renommierter Regisseur für Opernaufführungen, hat nun seine Leidenschaft für Film und klassische Musik unter einen Hut bekommen. Bekannt war der einstige Student von Rosa von Praunheim durch seine Improvisationsfilme geworden, von denen auch viele in Lünen liefen.
Der erste Berührungspunkt zwischen dem sympathischen Filmemacher und dem Lüner Publikum war jedoch sein Kinofest-Trailer mit „Oma Ruth“ in der Hauptrolle, Darin tanzt die alte Dame mit bekannten Schauspielern und Regisseuren, die Ranisch alle vor seine Kamera bekam.
Am Freitag (28.10.) stellten die künstlerische Leiterin des Kinofests, Sonja Hofmann, und Meinolf Thies, zusammen mit Lutz Nennmannn Veranstalter des Festivals, in der Cineworld das Programm des 32. Kinofests vor. Premieren gibt es viele: Neben zahlreichen Filmen steht erstmals die gesamte Cineworld als Festival-Kino zur Verfügung. „Das gibt uns den Raum, nicht nur die Lüdia-Wettbewerbsfilme zu wiederholen, sondern auch sonst ein umfangreiches Programm zu bieten“, so Thies.
Natürlich habe man sich auch mit dem Spielplan der deutschen Fußball-Nationalmannschaft beschäftigt und es geschafft, das Kinofest-Programm rund um die Deutschland-Spiele zu terminieren. So kommen Fußball- und Filmfans gleichermaßen auf ihren Kosten.
Zum ersten Mal bietet die Cineworld auch ein Kinofest-Kombiticket für 35 Euro an, mit dem man fünf Festivalfilme sehen kann, das löst den früheren Kinofest-Pass ab und soll vor allem für junge Zuschauer ein Anreiz sein. Thies: „Ich denke auch, dass Hardcore-Festival-Gänger das Kombiticket nutzen werden.“
Thies hofft, dass die Regelungen auch beim Festival vom 23. bis 27. November so sind wie derzeit in den Kinos. „Allerdings sollen sich die Ministerpräsidenten wohl Anfang November treffen, um Corona-Regeln für Innenräume zu besprechen.“ Man habe das Festival nach den derzeitigen Regelungen konzipiert. Bei der Eröffnung ist die Teilnehmerzahl auf 550 beschränkt, aber es sind sechs Buffetstationen im Foyer geplant. Thies: „Wir hoffen, dass auch dann alle ohne Maske den Abend genießen dürfen.“
Thies freut sich, dass viele Partner dem Kinofest die Treue gehalten haben und es auch neue Sponsoren gibt. Mit den Rotariern aus Lünen und Selm lädt das Kinofest am Samstagmittag, 26.11., 100 bis 120 ukrainische Flüchtlinge zu einem Familienfilm in ukrainischer Sprache in die Cineworld ein. Besonders freut sich Thies auch auf den Abschlussfilm,. Am Sonntag, 27.11., wird nach der Preis-Gals, die um 14 Uhr beginnt, der Stummfilmklassiker „Menschen am Sonntag“ gezeigt, neu vertont von den beiden DJ-Artists Tobias Thomas und Philip Jondo, die auch beide zu Gast im Kino sein werden.
Mehr als 50 Kurz- und Langfilme hat Sonja Hofmann für das 32. Kinofest zusammengestellt. Dafür war sie seit Januar bei Festivals in acht Ländern unterwegs. Besonders beeindruckt war sie von „Ophelia in Love“, der in der Bayerischen Staatsoper in München Premiere feierte.
Ein Schwerpunkt des 32. Kinofests werden Filme aus der Schweiz sein. Sonja Hofmann war zum ersten Mal bei den Solothurner Filmtagen und kam dabei auf die Idee, einige der Filme aus dem Nachbarland in Lünen zu zeigen. Zumal auch bei der Berlinale einige besondere Filme aus der Schweiz für Furore sorgten. So sehen die Lüner auch den Schweizer Oscar-Kandidaten „Drei Winter“ als NRW-Premiere. Bei einem Sommerempfang in Düsseldorf traf die künstlerische Leiterin des Festivals den stellvertretenden Schweizer Generalkonsul, der nun auch nach Lünen kommen wird.
Auch in diesem Jahr gibt es wieder viele Kooperationen. Zum ersten Mal mit dem Krimi-Festival „Mord am Hellweg“ beim Schweizer Film „Loving Highsmith“. Aber auch mit der Lüner Initiative gegen globale Armut (Liga) beim Film „Mein gestohlenes Land“ eines Dortmunder Regisseurs, der in Kriegsgebieten Dokumentationen dreht. Und mit dem Förderverein Theater Lünen beim Film „Dancing Pina“ des Regisseurs Florian Heinzen-Ziob, der 2018 den Lüner Filmpreis Lüdia mit seiner Doku „Klasse Deutsch“ gewonnen hat.
Sonja Hofmann ist „glücklich mit dem Programm, auch weil wir eine große Vielfalt präsentieren.“ So auch beim Kinder- und Jugendfilmpreis „Rakete“, bei dem eine Schülerjury diesmal den Gewinner aus zwei Spielfilmen und drei Dokumenationen auswählen wird. Darunter die Doku „Kalle Kosmonaut“, für die die Regisseure einen Jugendlichen zehn Jahre begleitet haben.
Sonja Hofmann freut sich auch über die Kooperation mit der Fachhochschule Dortmund und der Bergischen Universität Wuppertal: „Wir haben dadurch auch einige Weltpremieren im Programm, auf die sich die jungen Filmemacher schon sehr freuen.“ Für die Branche gibt es diesmal sogar drei Diskussionen - um den Filmnachwuchs, um die Lage des deutschen und des Schweizer Films.



Der Vorverkauf beginnt am 1.11. im Internet auf der Website www.Kinofest.Film, ab 6.11. an den Kassen der Cineworld, Im Hagen 3.
Kinofest: Mario Adorf bekommt Preis für sein Lebenswerk und holt ihn selbst in Lünen ab
Auszeichnung fürs Kinofest Lünen: Team freut sich über Prädikat
Kinofest Lünen: Sonja Hofmann hat spannende Festival-Filme im Blick