
© Günter Blaszczyk
Kinofest 2021 in Lünen: Jetzt gilt es, Farbe zu bekennen
Meinung
Festliche Galas wird es nicht geben beim Kinofest 2021. Corona verbietet das. Wer die drangvollen Enge vermisst, darf trotzdem nicht zu Hause bleiben in diesem Jahr, meint unsere Autorin.
Was einer sagt und was er damit tatsächlich meint, kann ein Unterschied sein. Manchmal sogar ein großer. Wer in den Genuss kam, auf der Geberkonferenz zum Kinofest Lünen 2021 den Film „Contra“ sehen zu können, weiß das. Ein Ekelpaket von Professor - gespielt von Christoph Maria Herbst - verhilft einem Engel von Studentin, sich in Debattier-Wettbewerben als glänzende Rednerin zu beweisen. Ein herrlicher Film, der aber auch zeigt: Schöne Worte allein sind nicht alles.
Sagen, was ist und das auch so meinen: Darin können wir Zuschauerinnen und Zuschauer uns jetzt auch beweisen. Dafür reichen gut gesetzte Worte alleine nicht aus. Praktische Unterstützung muss her - Geld. Nur wenn Unternehmen die Veranstaltung sponsern und Menschen sie zahlreich besuchen, hat das immer wieder gepriesene „kulturelle Aushängeschild Lünens“ und „Markenzeichen der Stadt“ auch eine Zukunft.
Sehen und Gesehenwerden im überfüllten Kino-Foyer: Das wird es wegen Corona nicht geben können beim Kinofest 2021. Viele werden sagen, dass es ihnen nie darauf angekommen sei, sondern nur auf die auf die Filme. Ob das auch tatsächlich so ist, können sie jetzt beweisen. Wer zuhause bleibt, hilft dabei, die Chance zu verspielen, dass es die Galas in den nächsten Jahren wieder geben kann.
Leiterin des Medienhauses Lünen Wer die Welt begreifen will, muss vor der Haustür anfangen. Darum liebe ich Lokaljournalismus. Ich freue mich jeden Tag über neue Geschichten, neue Begegnungen, neue Debatten – und neue Aha-Effekte für Sie und für mich. Und ich freue mich über Themenvorschläge für Lünen, Selm, Olfen und Nordkirchen.
