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Kinder-Impfungen: Das Wort von Biontech allein reicht mir noch nicht
Meinung
Das Thema Kinder-Impfungen war für unseren Autor eigentlich unstrittig. Doch auch bei ihm hat Corona für Verunsicherung gesorgt. Trotz positiver eigener Erfahrungen bleibt er skeptisch.
Der Spruch ist gleichermaßen beliebt wie abgedroschen: „Nein, Sie müssen nicht alle Kinder impfen lassen - nur die, die Sie behalten wollen.“ Für meine Frau und mich war klar, dass unsere Kinder die Standard-Impfungen erhalten. Bei den Meningokokken waren wir uns schon unsicher - man will dem kleinen Körper ja auch nicht zu viel zumuten. Und überhaupt: Muss das alles in jungen Jahren sein?
Sie merken schon: Ganz so einfach, wie der Impf-Spruch es suggeriert, ist die Kiste dann doch nicht. Wobei er den Kern trifft: Impfungen sind grundsätzlich sinnvoll und richtig, um Kinder zum einen zu schützen und zum anderen gefährliche Krankheiten einzudämmen. So gesehen ist klar, dass wir unsere Kinder auch gegen Corona impfen lassen - wenn eine entsprechende Empfehlung vorliegt. Das Wort von Hersteller Biontech reicht mir noch nicht, auch wenn es auf einer soliden Datengrundlage fußt. Auch bei den 12- bis 17-Jährigen hat die Ständige Impfkommission sich zurecht Zeit gelassen und keinen Schnellschuss produziert. Es ist völlig in Ordnung, dass sie das nun auch für die jüngeren Kinder tut. Auch wenn mir wohler wäre, wenn ich sie bereits jetzt schützen könnte - als Vater bin ich nicht bereit, meine Kinder einem nicht ausreichend erprobten Impfstoff auszusetzen. Selbst, wenn ich damit gute Erfahrungen gemacht habe.
Journalist, Vater, Ehemann. Möglicherweise sogar in dieser Reihenfolge. Eigentlich Chefreporter für Lünen, Selm, Olfen und Nordkirchen. Trotzdem behält er auch gerne das Geschehen hinter den jeweiligen Ortsausgangsschildern im Blick - falls der Wahnsinn doch mal um sich greifen sollte.
