Der DGB setzt sich wie hier am Busbahnhof Lünen für mehr Investitionen zum Klimaschutz ein - zum Beispiel für mehr Wasserstoffantriebe im ÖPNV.

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Keine Kundgebung am 1. Mai im Seepark - DGB bietet Alternative an

rnTag der Arbeit

Eigentlich treffen sich am 1. Mai die Gewerkschaften im Seepark. Corona macht das unmöglich. Hans-Georg Fohrmeister erklärt, warum Lünen trotzdem nicht auf die Gewerkschaften verzichten kann.

von Irina Link

Lünen

, 01.05.2021, 10:15 Uhr / Lesedauer: 2 min

Der 1. Mai, eigentlich der Tag einer Traditionsveranstaltung in Lünen: Im Veranstaltungskalender stünde die Maikundgebung inklusive Familienfest im Seepark Horstmar, veranstaltet durch den Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) und das Kulturbüro der Stadt Lünen.

Doch statt sich per Rad oder samt Familie mit Bollerwagen auf den Weg zu machen, um am „Tag der Arbeit“, den Worten der Gewerkschaften zu lauschen, bleiben die Menschen wie schon im vergangenen Jahr zu Hause.

Das gilt auch für Hans-Georg Fohrmeister. Der Vorsitzende des DGB im Ortsverband Lünen ist sonst immer am 1. Mai im Seepark anzutreffen und verteilt dort gerne rote Nelken, als Symbol für die Arbeiterbewegung. Auch wenn die Veranstaltung zum zweiten Mal ausfällt, ist die Bedeutung von Gewerkschaften seiner Meinung nach so wichtig wie selten zuvor.

Der Trend in der Wirtschaft, dass sich große Firmen zusammenschließen, Standorte reduzieren und somit Arbeitskräfte einsparen, habe beispielsweise Auswirkungen auf Lünen. „Mit der immer weniger werdenden Anzahl großer Firmen hat sich in den letzten Jahren die Arbeit der Gewerkschaft verändert“, erklärt Fohrmeister. Es gebe kaum noch Ortsverbände, doch gerade die seien wichtig, um aufzuklären und zu unterstützen. „Beispielsweise bei der Gründung eines Betriebsrats und um die Brücke zu bilden zwischen Betriebs- und Personalräten, den Gewerkschaften und der kommunalen Politik.“

Liveübertragung zum Tag der Arbeit

Und natürlich können Gewerkschaften etwas bewegen - auch in Lünen: „Wir haben beispielsweise im letzten Jahr, im Rahmen der Überlegungen um die Nutzung der ehemaligen Steag-Fläche, einen Teilerfolg erzielt“, berichtet Fohrmeister. „Es sollen hierfür Firmen gewonnen werden, die Löhne und Gehälter nach Tarif bezahlen.“

Aber nicht nur in der Wirtschaft ist der Ortsverband aktiv. „Wir setzen uns auch dafür ein, wenn beispielsweise Freizeitflächen in Lünen neu gestaltet werden“, so der DGB-Chef. „Am Ufo, in Lünen-Brambauer gibt es ein Areal für Biker, welches wir gemeinsam mit der Arbeitslosen Initiative Lünen (AIL) aufgebaut haben.“ Um ein nachhaltig, gutes Leben in Lünen zu unterstützen, arbeitet der DGB in vielen Gruppierungen mit und beteiligt sich an bundesweiten Aktion für beispielsweise mehr Investitionen.

Zudem betont der Vorsitzende des Ortsverbandes noch den Fokus der DGB auf das solidarische Miteinander. Nicht nur momentan, in der Pandemie, sondern seit jeher setzt sich der Gewerkschaftsbund für mehr solidarisches Handeln und für eine kulturelle Vielfalt ein.

So steht auch am 1. Mai die digitale Veranstaltung der DGB im Zeichen der Solidarität. Unter dem Motto „Solidarität ist Zukunft“ findet ab 14 Uhr eine Liveübertragung zum „Tag der Arbeit“ statt.

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