Kampf gegen Taubenplage in Lünen Bauwagen jetzt doch als Taubenunterkunft im Gespräch

Taubenplage in Lünen: Bauwagen als Taubenunterkunft im Gespräch
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Die Stadt Lünen ist immer noch auf der Suche nach einer kostengünstigen Lösung zur Eindämmung der Taubenplage in der Innenstadt. Dazu liefen verwaltungsintern noch Gespräche, erklärte Stadtsprecher Daniel Claeßen jetzt auf Anfrage.

Zu Informationen unserer Redaktion, wonach für die Verwaltung die Anschaffung eines Taubenlofts in Form eines Übersee-Containers für 23.000 Euro ohne Nebenkosten (20.500) vom Tisch ist und sie neuerdings doch auf einen - möglicherweise auch ausrangierten - Bauwagen als preisgünstige Alternative setzt, machte Claeßen keine Angaben. Bislang hatte die Stadt die Nutzung eines Bauwagens als Taubenunterkunft aus Beschaffungs- und Kostengründen ausgeschlossen.

Indes verlautete aus Tierschutzkreisen, dass sich Lünen an der Stadt Unna, die ebenfalls darum bemüht ist, die Taubenpopulation nachhaltig und tierschutzgerecht zu verringern, orientiert. Nach Informationen der Redaktion will Unna sich einen Bauwagen beschaffen, der dann von der gemeinnützigen „Werkstatt im Kreis Unna“ umgebaut werden soll.

Offene Fragen

Wie berichtet, hatte es in der August-Sitzung des Ausschusses für Sicherheit und Ordnung von Seiten der Politik Kritik an der Taubenvorlage der Verwaltung gehagelt. „Anstatt uns hier eine kostengünstigere mobile Alternative zu dem Taubenhaus für 65.000 Euro vorzustellen, wird uns hier eine Luxusvariante für 43.500 Euro präsentiert“, hieß es seinerzeit im Plenum.

Zur besseren Einschätzung des Verwaltungsvorschlags hatte der Ausschuss die Verwaltung beauftragt, bis zur nächsten Sitzung im Oktober insbesondere folgende Fragen zu beantworten:

  • Was gibt die Stadt jährlich für die Beseitigung des Taubendrecks und etwaiger anderer durch die Tiere entstandener Schäden aus?
  • Mit welchen Folgekosten ist bei einer Anschaffung eines Taubenlofts zu rechnen?
  • Wie groß sind die Erfolgsaussichten, dass mit der Taubenunterkunft damit die Taubenplage eingegrenzt werden kann?
  • Wie genau funktioniert die Umsiedlung der Tiere

Lorena Ratzke (Vordergrund) und Michaela Belling (Hintergrund) von der Taubenhilfe Lünen/Dortmund und Umgebung kümmern sich regelmäßig um die Tiere. Nun hoffen sie auf eine neue Unterkunft für die Tauben.
Lorena Ratzke (Vordergrund) und Michaela Belling (Hintergrund) von der Taubenhilfe Lünen/Dortmund und Umgebung kümmern sich regelmäßig um die Tiere. Nun hoffen sie auf eine neue Unterkunft für die Tauben. © Konrad

Trotz mehrerer Anfragen unserer Redaktion machte der Lüner Tierschutzverein keine Angaben zur Sache. Man wolle der Stadt keine Knüppel zwischen die Beine werfen, hieß es. Nach früheren Angaben des Vereins werde seit Januar 2021 mit der Stadt versucht, eine Lösung für die Taubenproblematik zu finden: „Es fanden Begehungen an den Brücken der City statt, Gespräche mit den zuständigen Vertretern der Stadt und den Parteien SPD, Grünen und GFL wurden geführt. Es war allen offensichtlich, dass hier gehandelt werden muss.“

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