Junge und ältere Lüner kommen ins Gespräch - kreativ und digital

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Junge und ältere Lüner kommen ins Gespräch - kreativ und digital

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Junge Leute wollen nur Party machen. Ältere Menschen müssen vor Corona geschützt werden. Wie passt das zusammen? Ein Projekt will nun junge und ältere Menschen zusammenbringen - digital.

Lünen

, 09.04.2021, 13:44 Uhr / Lesedauer: 2 min

Nur zehn deutsche Kommunen sind dabei, wenn junge Menschen zwischen 16 und 24 Jahren mit älteren Menschen ab 65 ins Gespräch kommen. Lünen ist eine von diesen zehn Städten und Gemeinden, die für das öffentlich geförderte Projekt „Generationen im Gespräch“ ausgewählt wurden.

Eigentlich war auch alles schon organisiert für die beiden Treffen der Generationen in Lünen - der Hansesaal war gemietet, Referenten und Moderatoren gebucht, Partner gefunden, die das Ganze unterstützen. Doch dann kam Corona.

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„Wir hatten 20 analoge Veranstaltungen in den zehn Städten innerhalb der drei Jahre Förderzeitraum geplant. In Neumünster gab es vor Corona die angedachten zwei Veranstaltungen, in Freiburg eine. Dann haben wir ein halbes Jahr daran gearbeitet, alles auf digitale Möglichkeiten umzustellen“, so Silke Ramelow, Vorsitzende der gemeinnützigen Organisation BildungsCent aus Berlin. Ziel der Organisation ist die Förderung einer neuen und nachhaltigen Lehr- und Lernkultur.

Lünen gehört zu den zehn Projekt-Kommunen

Einige Jahre bereits organisiert BildungsCent Klimaschutzprojekte für Schulen. Seit 2019 kümmern sich Mitarbeiter um das Projekt „Generationen im Gespräch“. Annette Goebel, Koordinatorin für Altenarbeit der Stadt Lünen, wurde aus Berlin angefragt, ob Lünen bei dem Projekt dabei sein will und sofort von der Idee, junge und ältere Menschen zusammenzubringen, begeistert.

„Die Schulverwaltung und der Fachbereich Jugend waren auch dabei, als wir die Veranstaltungen geplant haben“, sagt Annette Goebel. Außerdem im Lüner Organisations-Boot sitzen Dirk Berger für die Evangelische Jugend und Tim Jesella vom Mehrgenerationenhaus des Deutschen Roten Kreuzes (DRK).

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Die zwei Lüner Veranstaltungen von „Generationen im Gespräch“ finden digital am 21. April und 11. Mai von 17 bis 19.30 Uhr statt - als Video-Konferenz über den Dienst Zoom. Geplant ist, dass jeweils etwa 25 Teilnehmer zusammen mit fünf Moderatoren von BildungsCent miteinander ins Gespräch kommen. Anmeldungen sind bis zum 19. April möglich auf der Internetseite www.generationen-im-gespraech.de/luenen

„Meistens geht das schnell in Kleingruppen über“, so die Erfahrung von Bianca Neumann, die für BildungsCent mit der Stadt Lünen die Veranstaltungen organisiert. Die ersten neun digitalen Gesprächsrunden in anderen beteiligten Städten liefen erfolgreich. „Trotz Video-Konferenz ergaben sich schnell eine gewisse Nähe und auch Verbindlichkeit“, so Silke Ramelow. Solche Online-Veranstaltungen müssten gut vorgeplant werden, liefen aber, meint Bianca Neumann, auch viel strukturierter ab als analoge Treffen.

Ziel: Weiter im Gespräch bleiben

Außerdem gibt es viele Möglichkeiten - nach Ende der Corona-Krise - auch aus dem Digitalen wieder ins Analoge zu wechseln. Das wäre ohnehin eines der Ziele, so Annette Goebel. Am schönsten wäre es, wenn es nicht bei zwei Veranstaltungen bliebe, sondern die jungen und älteren Teilnehmer auch danach noch regelmäßig im Gespräch blieben.

Bislang war es meist so, dass unter den Teilnehmern etwa zwei Drittel Menschen ab 65 waren und ein Drittel junge Leute zwischen 16 und 24 Jahren. „Wir würden uns natürlich freuen, wenn es in Lünen je die Hälfte ältere und jüngere Teilnehmer wären“, so Bianca Neumann.

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Am 21. April soll gemeinsam ein Generationen-Manifest erarbeitet werden mit Bedürfnissen, die beiden Generationen wichtig sind. Am 11. Mai dann werden in der Generationen-Werkstatt Ideen für ein gutes Miteinander von Jung und Alt entwickelt. Annette Goebel: „Es wäre schön, wenn viele Teilnehmer an beiden Terminen dabei sind.“ Aber man kann auch an nur einem Termin dabei sein. Silke Ramelow: „Auch bei den analogen Treffen in Neumünster war es so, dass die Hälfte der Teilnehmer bei beiden Treffen waren und beim zweiten Treffen die Hälfte neu dazu kam.“

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