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Jetzt schon Wählen gehen: Stadt hat Briefwahlbüro im Lükaz eröffnet
Kommunalwahl 2020
Wer am Wahlsonntag Schlangen meiden möchte oder verhindert ist, kann jetzt schon seine Stimme abgeben: Die Stadt hat im Lükaz ein Briefwahlbüro eröffnet. Wählen geht dort auch spontan.
Mit großen Bannern „Jetzt zur Briefwahl gehen“ macht die Stadt Lünen auf das Angebot aufmerksam: Im Lüner Kultur-und Aktionszentrum (Lükaz) an der Kurt-Schumacher-Straße 40-42 ist seit Mittwoch (19.8.) das sogenannte „Briefwahlbüro“ zu finden. Das ist wochentags bis zum 11. September geöffnet. Hier können die Lüner wie am Wahltag wählen. Sie müssen allerdings einen Personalausweis oder Reisepass vorlegen.
Die Stadt möchte damit das Wahlgeschehen am 13. September entzerren, erklärt Matthias Flottemesch, Projektleiter Wahlen. Im Lükaz gibt es vier Wahlkabinen und Platz für Abstands- und Hygienemaßnahmen.
Briefwahl ohne Briefkasten
Wieso Briefwahlbüro, wenn man seine Unterlagen doch in die Wahlurne wirft? Bürger, die ins Briefwahlbüro kommen, bekommen hier ihre Briefwahlunterlagen direkt ausgehändigt und können wählen. Es ist also quasi eine Briefwahl, nur dass die Unterlagen nicht nach Hause geschickt und wieder per Post zurückgesandt werden müssen. Die „echte“ Urnenwahl sei nur am Wahlsonntag möglich.
Schon immer habe die Stadt diese „Briefwahl“ angeboten, allerdings im Rathaus im engen Sitzungssaal II, erläutert Wahlleiter und Beigeordneter Horst Müller-Baß. In Corona-Zeiten sei das Lükaz besser geeignet, hier könnten Abstands- und Einbahnregeln eingehalten werden.
Fünf Arbeitsplätze sind hierhin ausgelagert und technisch mit dem Rathaus verbunden. Im Lükaz werden zudem die Briefwahlunterlagen für die Bürger zusammengestellt und versandt, die das beantragt haben. Neun externe Mitarbeiter sind eigens dafür eingesetzt worden. Vier Auszubildende und Claudia Hajsmann, Leiterin des Briefwahlbüros, werden hier bis Ende September tätig sein.
Stadt rechnet mit mehr Briefwählern
In der Vergangenheit lag die Briefwahlquote der 68.000 Wahlberechtigten in Lünen bei 20 bis 25 Prozent. Die Stadt rechnet damit, dass es in diesem Jahr mehr werden. Daher hat sie 25.000 Briefwahlunterlagen bestellt. Erst am Dienstagmittag konnten die Stimmzettel in einer Druckerei in Bönen abgeholt werden. Die Vorbereitung hatte sich durch die Querelen rund um die Kreis-AfD verzögert.
Bei der Kommunalwahl am 13. September stimmen die Lüner nicht nur über den Bürgermeister und den Stadtrat ab, sondern auch über Landrat, Kreistag und das Ruhr-Parlament. Zudem wird der Integrationsrat gewählt.
Im „Briefwahlbüro“ im Lükaz gelten die Hygieneschutzmaßnahmen. Die Mitarbeiter arbeiten hinter Plexiglas. Besucher, die nicht wahlberechtigt sind, müssen ihre Kontaktdaten hinterlegen. Es gibt Händedesinfektion, Kugelschreiber zum Mitnehmen und Klebestifte für das Zukleben des Wahlumschlags, die anschließend desinfiziert werden. Es muss ein Mund-Nasenschutz getragen werden.
Lünen ist eine Stadt mit unterschiedlichen Facetten. Nah dran zu sein an den lokalen Themen, ist eine spannende Aufgabe. Obwohl ich schon lange in Lünen arbeite, gibt es immer noch viel zu entdecken.
