Am Samstag, 18. Dezember, wollen die Kinderärztinnen von der Praxis in der Mersch 100 Kinder impfen. Dr. Christiane Ruppert (r.) mahnt zur Geduld. © Foto: Magdalene Quiring-Lategahn (A)

Corona-Pandemie

Impfung ab 5 Jahren: 100 Termine in Lüner Kinderarztpraxis sind schon weg

Die Verwirrung bei Eltern von kleinen Patienten der Kinderarztpraxis in der Mersch ist groß. Viele verstehen nicht, warum Fünf- bis Zwölfjährige dort nicht schon längst geimpft werden.

Lünen

, 09.12.2021 / Lesedauer: 3 min

Der Impfstoff ist seit zwei Wochen zugelassen. Warum können Kinder eigentlich nicht mit einer geringeren Dosis des Erwachsenen-Impfstoffs von Biontech geschützt werden? Die Verwirrung ist groß und so eindringlich sind die Anfragen, dass die Lüner Kinderärztin Dr. Christiane Ruppert Klarheit schaffen möchte.

„Wir haben für den 18. Dezember einen Tag für die Kinder-Impfungen angesetzt und bereits die ersten 100 Termine vergeben“, sagt sie. Geliefert würden die Dosen voraussichtlich erst am Mittwoch (15.12.). 2,4 Millionen Dosen des speziellen Kinder-Impfstoffs sind für Deutschland vorgesehen. „Wir haben in großen Mengen bestellt, aber ob wir alle Dosen auch bekommen und das zum angegebenen Zeitpunkt, können wir noch nicht absehen“, sagt Ruppert.

Bei dem Kinder-Impfstoff handelt es sich um ein Drittel der Dosis einer Biontech- Impfung für Erwachsene. Trotzdem könne man nicht einfach ein Drittel des bereits vorrätigen Erwachsenen-Impfstoffs Kindern spritzen, stellt Ruppert klar: „Der Biontech-Kinder-Impfstoff hat nicht nur eine andere Dosis, sondern auch eine andere Trägersubstanz“, erklärt die Kinderärztin. Darüber hinaus funktioniere die Schutzwirkung des Erwachsenen-Biontech-Impfstoffs in geringerer Dosis wohl auch für Unter-Zwölfjährige, sei aber nicht zugelassen. „Das ist dann eine klare Haftungsfrage“, macht Christiane Ruppert deutlich.

Impfung senkt Risiko der Ansteckung

Darüber hinaus spricht sie sich deutlich dagegen aus, Kinder mit dem Vakzin zu impfen, das für Über-Zwölfjährige vorgesehen ist: „Die Erwachsenen sind die Treiber dieser Pandemie, nicht die Kinder“, stellt sie klar. „Wenn wir jetzt anfangen, Kinder mit Erwachsenen-Impfstoff zu impfen, wird den Erwachsenen der Impfstoff zum Boostern vorenthalten.“

Die Kinder impfen möchte sie trotzdem, auch ohne Stiko-Empfehlung - aber eben mit dem für sie vorgesehenen Impfstoff. „Kinder werden zwar meist nicht so krank, wie Erwachsene, aber man muss auch auf das Familiengefüge achten und gefährdete Angehörige schützen.“ Dabei macht sie noch einmal deutlich: „Eine Impfung schützt nicht vor Ansteckung, aber sie mildert die Schwere der Erkrankung. Und sie senkt das Risiko einer Ansteckung.“

Die Nachfrage sei immens. Eine Prioritätenliste wird in der Praxis nicht geführt, nur eine Warteliste, die von oben nach unten abgearbeitet wird. Nach drei Wochen bekommen die Kinder die zweite Impfung. Ab dem 12. Januar soll es eine zweite Impfrunde geben.
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