Impfen im Kreis Unna: Weniger Termine, aber mehr Angebote für Flüchtlinge
Coronavirus
Nur ein Drittel der Ukrainerinnen und Ukrainer ist gegen Corona geimpft. Der Kreis Unna folgt dem Appell von Karl Lauterbach und macht Geflüchteten spezielle Angebote - in Unna und Lünen.

In der Impfstelle in Lünen können sich Ukrainer jetzt ohne Termin impfen lassen. © Annette Riedl/Deutsche Presse-Agentur GmbH/dpa
Die Nachfrage nach Impfungen ist im Kreis Unna gering - obwohl die Corona-Inzidenz auf neue Höchstwerte zusteuert. Und obwohl immer mehr Menschen in den Kreis Unna kommen, die noch gar keinen Impfschutz haben: Geflüchtete aus der Ukraine. Die Kreisverwaltung reagiert in doppelter Weise.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hatte es angekündigt: Für Geflüchtete aus der Ukraine müsse es ein unkompliziertes Impfangebot geben. Das Land hat eine vergleichsweise niedrige Impfquote. Gerade einmal nur jeder Dritte ist gegen Corona geimpft, wie das Gesundheitsministerium mitteilt. Lauterbachs Appell ist im Kreishaus Unna angekommen. Die Folge: ein besonderer Service in Lünen.
In Lünen Extra-Angebot für Geflüchtete
„In Lünen können die Geflüchteten samstags ohne Termin zur Impfung kommen“, teilt Max Rolke, Sprecher der Kreisverwaltung, auf Anfrage mit. Alle anderen müssen für eine Impfung in der Impfstelle Borker Straße 56-58 in Lünen einen Termin online buchen. Neu ist, dass die Impfstelle in Lünen nur noch samstags geöffnet hat - anders als in Unna.
In Unna ist das nicht nötig. Zur Impfstelle Platanenallee 20a in Unna können alle Imfpwilligen ohne Termin kommen. Der Freitag ist für Flüchtlinge aus der Ukraine besonders geeignet. Denn dann ist eine Sprachmittlerin vor Ort.
Die Impfstelle Unna ist in dieser Woche noch montags, dienstags und mittwochs von 14.30 Uhr bis 18.30 Uhr und donnerstags von 9 bis 13 Uhr geöffnet. Freitags steht das Team inklusive eines Kinderarztes von 13.30 Uhr bis 18.30 Uhr für Kinder unter 12 Jahren und für alle über 12 ab 14.30 Uhr zur Verfügung. Ab nächste Woche (21. 3.) bleibt die Impfstelle dienstags geschlossen.
Zahl der Impfungen ist deutlich rückläufig
Dass der Kreis Unna das Impfangebot unterm Strich einschränkt, hat mit der stark gesunkenen Nachfrage nach Impfungen zu tun. Hatten sich in den ersten Januar-Wochen dieses Jahres noch jeweils über 1000 Menschen im Kreis Unna impfen lassen, waren es zuletzt nur noch wenige hundert - obwohl seit Ende Februar mit Novavax inzwischen ein sogenannter Proteinimpfstoff zur Verfügung steht: die lange vom Impfskeptikern geforderte Alternative zu den sogenannten mRNA-Impfstoffen.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat versichert, dass Flüchtlinge aus der Ukraine in Deutschland behandelt werden sollen wie deutsche Staatsbürger und hier auch medizinische Versorgung in Arztpraxen oder Krankenhäusern erhalten. Das schließe auch Testung und Impfung gegen Covid-19 ein.