
In einer Wohnung im Lüner Geistviertel wurde vor vier Monaten eine Frau erstochen aufgefunden. Gegen einen Tatverdächtigen erhebt die Staatsanwaltschaft Dortmund nun Anklage. © Günther Goldstein
Lünerin (59) getötet: Nachbar bestreitet tödliche Stiche, Staatsanwalt erhebt Anklage
Kriminalität in Lünen
In Lünen hatte ein Mann seine Mutter vor gut vier Monaten erstochen in einer Wohnung gefunden. Schnell fasste die Mordkommission einen Tatverdächtigen. Nun gibt es weitere Informationen.
Der Tod einer 59-jährigen Frau erschütterte Lünen vor gut vier Monaten. Am 20. Juni wurde sie in ihrer Wohnung im Geistviertel erstochen von ihrem Sohn aufgefunden. Der Nachbar der 59-Jährigen wurde nur einen Tag später wegen dringenden Tatverdachts festgenommen. Nun gibt es von der Staatsanwaltschaft Dortmund weitere Informationen zu dem Fall.
Wie der zuständige Staatsanwalt Carsten Dombert bestätigt, wurde am 4. Oktober offiziell Anklage gegen den 34-jährigen Mann erhoben. Am 22. Juni hatte man den Nachbarn der erstochenen Frau dem Haftrichter vorgeführt, der wiederum Haftbefehl erlassen und Untersuchungshaft für den Lüner angeordnet hatte. Durch Auswertung von Tatortspuren ist die Mordkommission auf den Mann gestoßen. Ein Fingerabdruck sei damals ausschlaggebend gewesen, um auf die Spur des Nachbarn zu kommen.
Angeklagter hat die Tat bisher nicht gestanden
Genau diese Spuren haben die Staatsanwaltschaft in Dortmund nun auch veranlasst, in der vorliegenden Anklage auf vollendeten Totschlag zu plädieren. Die Staatsanwaltschaft spricht weiterhin nicht von Mord. Dieser liegt laut Paragraf 211 des Strafgesetzbuches vor, wenn die Täterin oder der Täter beispielsweise aus Habgier, zur Befriedigung des Geschlechtstriebs, mit gemeingefährlichen Mitteln oder heimtückisch tötet.
Im weiteren Vorgehen werde das Schwurgericht in Dortmund entscheiden, ob eine Hauptverhandlung gegen den 34-Jährigen stattfindet. Falls dem so ist, wird ein entsprechender Termin festgesetzt. Bis dahin bleibt der Tatverdächtige in Untersuchungshaft. Laut Staatsanwalt Carsten Dombert habe der Nachbar die Tat an der 59-jährigen Lünerin bisher nicht gestanden.
Die Obduktion ergab im Juni, dass die Frau aufgrund der Messerstiche gestorben ist. Laut dem Gerichtsmediziner habe die Leiche der Lünerin zudem nicht länger als 24 Stunden in der Wohnung gelegen.
Seit 2016 hat mich der Lokaljournalismus gepackt. Erst bei der NRZ und WAZ gearbeitet, dann in Hessen bei der HNA volontiert. Nun bei den Ruhr Nachrichten als Redakteurin zu Hause. Wenn ich nicht schreibe und recherchiere, bin ich in den Bergen beim Wandern und Klettern unterwegs.
