Die Organisation und Umsetzung der „Internationalen Gartenausstellung 2027“ (IGA 2027) zählt zu einer der größten Herausforderungen der Lüner Verwaltung. Dabei kam es in der Vergangenheit immer wieder zu kontroversen Diskussionen zwischen Verwaltung und Politik. Für großes Unverständnis sorgte beim Stadtrat unter anderem, dass Lünens Technischer Beigeordneter Arnold Reeker beispielsweise Kostenfragen so gut wie unbeantwortet ließ.
Das war auch einer der Gründe, warum der Rat sich im Dezember vergangenen Jahres dafür stark gemacht und die Verwaltung beauftragt hat, einen Vorschlag zur Einrichtung und Besetzung eines IGA-Beirats als Unterstützerkreis und beratendes Gremium für den IGA-Standort Lünen zu erarbeiten und zur Beschlussfassung vorzulegen.
14 Mitglieder
Im Mai dieses Jahres fand dazu ein Treffen mit politischen Vertretern statt, um die Zusammensetzung (Berufung von Mitgliedern) sowie die genaue Aufgabe und Rolle (Geschäftsordnung) des Beirats zu definieren. Letzteres ist inzwischen passiert. Über die Einrichtung des IGA-Beirats und die Geschäftsordnung soll der Ausschuss für Stadtentwicklung und -planung in seiner nächsten Sitzung am Mittwoch (23. August) beraten. Das letzte Wort in der Sache wird in der Ratssitzung Ende September gesprochen.
Bislang sind folgende Dinge klar: Abweichend vom Ratsbeschluss vom 15. Dezember soll sich der IGA-Beirat Lünen nicht aus 12, sondern aus 14 Mitgliedern zusammensetzen. Sechs externe Mitglieder aus der Bürgerschaft sollen aus den Bereichen Garten- und Landschaftsbau, Umwelt- und Naturschutz sowie Wirtschaft, Tourismus, Kultur, Sport und Stadtentwicklung kommen.
Die Vorschläge zur Besetzung des IGA Beirats aus der Stadtgesellschaft werden aktuell geprüft - mit den Vorgeschlagenen werden Gespräche geführt. Bis zur Ratssitzung am 21. September wird die Besetzungsliste nachgereicht. Die IGA gGmbH entsendet einen Vertreter. Die sechs Ratsvertreter sollen proportional aus den Fraktionen besetzt werden. Seitens der Verwaltung nimmt der Technische Beigeordnete Arnold Reeker teil.
Ende 2028
Zum Aufgabengebiet des Beirates findet sich in der Verwaltungsvorlage für den Stadtentwicklungsausschuss folgender Hinweis: „Der Lüner IGA Beirat hat die Aufgabe, die Idee der nachhaltigen grünen Stadtentwicklung in Lünen zum optimalen Erfolg zu verhelfen.“
Das soll erreicht werden durch „die Schaffung eines positiven Meinungsbildes in der Bevölkerung für die Idee der Internationalen Gartenschau (...), regionale und überregionale Öffentlichkeitsarbeit, Initiierung von Veranstaltungen oder temporären Projekten, die Unterstützung der Stadt Lünen bei der Drittmittelakquise (Sponsoring), den Aufbau eines lokalen ´Unterstützernetzwerks´, die Entwicklung von Vorschlägen zur Überführung des Landschaftsparks Viktoria in eine Daueranlage und durch die fachliche Beratung und Empfehlungen als Entscheidungshilfen für die politischen Gremien.
Als beratendes Gremium sei es zudem Aufgabe des Beirats, gemeinsam mit der Stadtverwaltung und der IGA gGmbH Ideen zu entwickeln, Themen zu konkretisieren und Inhalte der Ausstellungsbeiträge im Zukunftsgarten Lünen und in der Gesamtstadt mit Partnern auszugestalten. Um auch eine Nachbereitung der IGA und eine Überführung in eine Daueranlage und deren nachhaltigen Betrieb sicherzustellen, ist vorgesehen, den Beirat über den Durchführungszeitraum der IGA hinaus bis 2028 bestehen zu lassen.
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