Im Horstmarer Seepark gilt weiterhin: Hinsetzen oder -legen bleibt verboten.

© Jürgen Weitzel

Seepark Horstmar: Ärger über Liegeverbot am Pfingstwochenende

rnCorona-Krise

Das „Niederlassungsverbot“ im Horstmarer Seepark bleibt weiterhin bestehen, Besucher müssen immer wieder darauf hingewiesen werden. Einzelne Bürger reagieren darauf verärgert.

Lünen

, 03.06.2020, 20:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Das sonnige Wetter am Pfingstwochenende und darüber hinaus lädt viele Menschen zu einem Besuch am Horstmarer See ein. Einige Bürgerinnen und Bürger sind deshalb verärgert über das „Niederlassungsverbot“ im Seepark Horstmar und fragen sich, warum sie sich trotz Abstand zu anderen nicht auf die Wiese setzen dürfen. So erreichte unsere Redaktion zum Beispiel der Ärger eines Besuchers: „Mit mindestens fünf Sicherheitsleuten versucht der Bürgermeister durchzusetzen, dass die Familien, die brav die Abstände einhalten, aufstehen, statt zu sitzen. (...) Was soll der Quatsch?“

„Wenn wir das Liegen und Sitzen wieder erlauben, dann können die Besucher die Abstände nicht mehr einhalten“, erklärt Benedikt Spangardt, Pressesprecher der Stadtverwaltung, den Grund des Verbots. Zudem sei es leichter zu kontrollieren, ob Leute stehen oder sitzen, als die Einhaltung der Abstände zu überprüfen.

Stadt steht in der Verantwortung

Auch Bürgermeister Jürgen Kleine-Frauns widmete sich diesem Thema in seiner Live-Sprechstunde auf der Facebook-Seite „Mein Lünen“. Dort betonte er: „Wir als Stadt stehen in der Verantwortung, diese öffentliche Anlage so zu überwachen, dass davon keine unbeherrschbaren Gefahren ausgehen.“

Er wisse zwar, dass dieses Verbot an dem beliebten Ausflugsziel für viele „schwer zu überstehen“ sei - wie lange es noch gelte, könne er aber nicht beantworten: „Das hängt davon ab, wie sich das Infektionsgeschehen entwickelt.“ Die Stadt habe aber dennoch ein Auge auf den Seepark und sei sich „des Erholungswerts des Parks“ bewusst.

Kontrollen im Seepark

Zur Kontrolle der Einhaltung des „Niederlassungsverbots“ setzt die Stadt im Seepark momentan einen privaten Sicherheitsdienst ein. An sonnigen Wochenenden, wenn mit vielen Besuchern zu rechnen sei, werde dieser dementsprechend verstärkt. Am Pfingstwochenende waren das Ordnungsamt und der Sicherheitsdienst, so Spangardt auf Anfrage, zu Spitzenzeiten mit bis zu 16 Kräften im Seepark vor Ort.

Die meisten Besucher des Seeparks hätten Verständnis für die dortigen Verbote und Maßnahmen gehabt, so der Pressesprecher weiter. Diese umfassen neben dem „Niederlassungsverbot“ auch das Verbot von Picknick, Shisha und Grill. Trotzdem habe es einige Verstöße gegeben, sodass einige Besucher aufgefordert werden mussten, dem „Niederlassungsverbot“ nachzukommen oder Gaskocher und Shishas vom Gelände zu entfernen.

Bis zu 1200 Besucher gleichzeitig

Vor allem am Sonntag und am Montag seien einige Gruppen des Parks für den jeweiligen Tag verwiesen werden - die Polizei musste aber nicht hinzugezogen werden. Zwischenzeitlich seien am Sonntag schätzungsweise bis zu 1200 Menschen gleichzeitig im Park gewesen - am Montag sollen es noch mehr gewesen sein.

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