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Mehr Home Office: Kreis Unna entgehen Millionen bei Bußgeldern aus Radarfallen
Radarkontrollen
Eine Folge der Corona-Pandemie ist für den Kreis Unna auch der Wegfall von mehreren Millionen Euro an Bußgeldern. Grund: Durch mehr Home Office gerieten weniger Autofahrer in Radarkontrollen.
Eilig zur Arbeit fahren und dabei schneller sein, als die Polizei erlaubt? In den zurückliegenden Monaten kamen offenbar viel weniger Autofahrer in dieses Dilemma. Auf die öffentlichen Kassen wirkt sich das nun aus.
Die Haushalte der Kommunen wie der des Kreises Unna werden durch coronabedingte Mehrausgaben und Mindereinnahmen belastet. Dem Kreiskämmerer geht ein Millionenbetrag durch die Lappen – worüber er aus ganz anderen Gründen sogar froh ist.
Der Lockdown im Zuge der Corona-Pandemie war auch in vielen Unternehmen spürbar: Arbeitgeber räumten verstärkt die Möglichkeit ein, zuhause zu arbeiten. Die starke Zunahme dieser Tele-Arbeit wirkt sich jetzt sogar auf die Einnahmen des Kreises Unna aus.
Mindereinnahmen von vier Millionen Euro errechnet
Grund: Die Geschwindigkeitsüberwachung hat erheblich weniger Verstöße von Kraftfahrern registriert als in den Vorjahren. Kreiskämmerer Mike-Sebastian Janke rechnet damit, dass gut vier Millionen Euro weniger an Bußgeldern und damit zusammenhängenden Verwaltungsgebühren in die Kasse des Kreises fließen werden.
Janke erwähnte dieses Minus bei der Vorstellung der vorläufigen Eckdaten für den Kreishaushalt 2021 am Dienstag. Als Kämmerer müsse er diese fehlenden Einnahmen nun ausgleichen, könne das Defizit zugleich aber auch nicht beklagen.
„Das ist ja erfreulich, weil es auch die Sicherheit auf den Straßen erhöht“, so Janke. Dennoch wird auch dieses dicke Minus eine wesentliche Rolle bei der voraussichtlich sich über Jahrzehnte streckenden Abschreibung der coronabedingten Mindereinnahmen spielen.
Geboren 1972 in Schwerte. Leidenschaftlicher Ruhrtaler. Mag die bodenständigen Westfalen. Jurist mit vielen Interessen. Seit mehr als 25 Jahren begeistert an lokalen Themen.
