
Hunde sollten in diesen Tagen nicht im Horstmarer See baden, denn der ist mit Blaualgen belastet. Tierärztin Dr. Johanna Kersebohm erklärt, warum die Bakterien so gefährlich für die Vierbeiner sind. © Montage: Sophie Schober
Hohe Blaualgen-Konzentration im Horstmarer See: Tödliche Gefahr für Hunde
Gefahr im Wasser
Bei heißen Temperaturen lieben auch Hunde eine Abkühlung. Im Horstmarer See könnte das Baden für die Vierbeiner nun lebensgefährlich werden. Denn das Wasser ist mit Blaualgen belastet.
Dieser Tage sollten Hundebesitzer einen großen Bogen um den Horstmarer See machen. Denn das Gewässer in Lünen ist mit Blaualgen (Cyanobakterien) belastet. Das gab die Stadt Lünen in der vergangenen Woche bekannt. „In diesem Jahr lassen sich die Cyanobakterien auf die Trockenheit in Verbindung mit den hohen Temperaturen zurückführen. Das ist der ideale Nährboden für die Blaualgen“, erklärte Stadtsprecher Alexander Dziedeck. Zwar ist der See in erster Linie eine kostenlose Badestelle für Menschen. Doch abseits des Sandstrandes gibt es in Richtung Preußenhafen einen kleinen Abschnitt, wo sich auch die Vierbeiner abkühlen können – wenngleich es sich nicht um einen offiziellen Hundestrand handelt.
Es drohen Organschäden, Atemnot und der Tod
Für Hunde sind Blaualgen stark giftig und können sogar zur tödlichen Gefahr werden, erklärt Tierärztin Dr. Johanna Kersebohm von der Tierarztpraxis Dr. B. Kersebohm in Lünen auf Anfrage der Redaktion. Die Algen treten vor allem im Spätsommer auf, wenn es zur Algenblüte kommt. „Es kann je nach Toxin und Menge zu vermehrtem Speicheln, Leberschäden, unstillbare Blutungen, Krämpfen, Atemnot sowie zum Tod durch Atemlähmung oder infolge eines hämorrhagischen Schocks kommen“, so die Veterinärmedizinerin. Die Symptome können bereits nach ein bis zwei Stunden nach dem Kontakt mit den Blaualgen auftreten.
Schnelles Handeln gefragt
Waren die Vierbeiner in Gewässern, die mit Blaualgen verunreinigt sind, sollten sie so schnell wie möglich mit lauwarmem Wasser abgeduscht werden und Aktivkohle bekommen. „Zeigen die Tiere Symptome, dann sollte umgehend ein Tierarzt aufgesucht werden“, appelliert Dr. Johanna Kersebohm.
Mit geübtem Blick lassen sich die Blaualgen im Gewässer erkennen. Blau sind die Cyanobakterien allerdings nicht, sondern erscheinen als grüne, längliche Algen, die sich kurz unter der Wasseroberfläche befinden. Ist ein Gewässer stark von Blaualgen betroffen, kann das gesamte Gewässer grün verfärbt sein. Die Blaualgen entstehen nach anhaltender Hitze und Trockenheit. Wann die erhöhte Konzentration im Horstmarer See zurückgeht, ist unklar. Wenn es regnet, kommt es zum Austausch des Wassers. Damit könnte die Menge der Blaualgen abnehmen.
Sophie Schober, aufgewachsen im Erzgebirge, wusste schon während des Soziologie-Studiums in Bamberg genau, dass sie im Lokaljournalismus landen will. Nach etlichen Praktika und Volontariat bei der Freien Presse verschlug es sie von Chemnitz ins beschauliche Cappenberg. Wenn sie nicht in der Redaktion sitzt, ist sie mit ihrem Hund im Cappenberger Wald unterwegs.
