Die Preise für den Hausbau steigen. Auch Peter Gatzka vom Wirtschaftsförderungszentrum Lünen hatte schon mit Rückgaben von Baugrundstücken zu tun.

Die Preise für den Hausbau steigen. Auch Peter Gatzka vom Wirtschaftsförderungszentrum Lünen hatte schon mit Rückgaben von Baugrundstücken zu tun. © Redaktion

Hohe Baupreise: Auch in Lünen geben Bald-Hausbauer Grundstücke zurück

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Die Baupreise steigen, sodass Bauherren teilweise ihre Baugrundstücke zurückgegeben haben. Ist dies auch in Lünen der Fall? Wir haben bei der Wirtschaftsförderungszentrum Lünen GmbH nachgefragt.

Lünen

, 05.08.2022, 11:15 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Baubranche bleibt wie viele andere Bereiche des alltäglichen Lebens nicht von den derzeitigen Preisexplosionen verschont. Eine Analyse der Landesbausparkasse (LBS) zeigt, dass die Kosten für einen Neubau pro Quadratmeter in Nordrhein-Westfalen im Januar 2021 bei 1500 bis 1699 Euro lagen. Auch wenn es noch keine Zahlen dazu gibt, wie es gut anderthalb Jahre später aussieht, ist die drastische Situation durch steigenden Zinsen und hohe Materialkosten zu spüren. Aufgrund dessen sehen laut verschiedener Medienberichte zufolge einige Bald-Häuslebauer keinen anderen Ausweg, als reservierte Grundstücke wieder zurückzugeben. Wie die Lage in Lünen aussieht, hat Prokurist Peter Gatzka aus Sicht der Wirtschaftsförderungszentrum Lünen (WZL) GmbH eingeordnet.

Auch in Lünen wurden zuvor verkaufte Baugrundstücke wieder zurückgegeben, bestätigt er auf Anfrage. Drei sind es an der Zahl, die alle im Baugebiet Altenderner Weg/Jägerstraße liegen. Eine genaue Erklärung für die Rückgabe habe es laut der WZL nicht gegeben. „Grundsätzlich werden die Grundstücke den potenziellen Käufern für einen Zeitraum von drei Monaten reserviert, das heißt währenddessen wird der Kaufvertrag beurkundet“, erklärt Peter Gatzka.

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In dieser Zeit könne man jederzeit ohne Angabe von Gründen vom Kauf zurücktreten. Im Allgemeinen ist laut der WZL eine Rückgabe von Baugrundstücken unproblematisch. Sie führe lediglich zur Zeitverzögerung bei der Vermarktung. Unkosten treten gegebenenfalls für den einstigen Käufer auf, wenn beispielsweise etwas für Notargebühren oder Planungskosten anfällt.

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Wenn der Kaufvertrag einmal beurkundet ist, besteht jedoch eine vertragliche Verpflichtung, das Bauvorhaben innerhalb von zwei Jahren nach Beurkundung abzuschließen, erklärt Gatzka. „Aufgrund der aktuellen Situation kann diese Frist aber verlängert werden, wenn außergewöhnliche Umstände eintreten, die die Grundstückseigentümer nicht zu vertreten haben.“

Preise bleiben bei erneuter Vermarktung gleich

Man könnte nun meinen, dass durch die Kostensteigerungen in der Baubranche, die zurückgegebenen Grundstücke zu einem höheren Preis verkauft werden. Doch dies ist nicht der Fall, betont Peter Gatzka. Es bleibe beim alten Preis, der bei den 515 bis 722 Quadratmeter großen Grundstücken in Lünen bei 285 Euro pro Quadratmeter liegt.

Es gibt laut dem Prokuristen der WZL eine Warteliste für die Vergabe, sodass nun unter den gleichen Bedingungen erneut vermarktet wird. Damals war der Andrang für Grundstücke relativ groß: „Für die Verlosung im notariellen Losverfahren gab es rund 190 Interessenten. Es wurden neben den Hauptlosen auch Reservelose gezogen“, so Peter Gatzka.