Jürgen Larys und Susanne Hocke am 1. März bei der Verleihung des Lüner Kulturpreises im oberen Foyer des Hilpert-Theaters.

© Blaszczyk

Hoffnungsstreifen am Horizont für Kulturpreisträger aus Lünen

rnCorona-Krise

Täglich neue Nachrichten und Aspekte für freiberuflichen Künstler, wie die beiden Kulturpreisträger Susanne Hocke und Jürgen Larys. Aber es gibt einen Hoffnungsstreifen am Horizont.

Lünen

, 17.05.2020, 12:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Im April hatten die beiden Schauspieler und Lüner Kulturpreisträger Jürgen Larys und Susanne Hocke einen Antrag auf Corona-Soforthilfe gestellt. Nun hat das Land NRW verlauten lassen, das nun doch ein Teil dieser Unterstützung neben einigen Fixkosten auch für die Lebenshaltung verwendet werden darf.

Damit zeichnet sich für die Gründer des „artensemble-Theaters“ „nach Wochen der Finsternis“ wieder Hoffnungsstreifen am Horizont ab. Denn auch Theater in NRW und anderen Bundesländern sollen vorsichtig wieder geöffnet werden.

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Die Kernfrage für den Lüner Larys und die Erzgebirglerin Hocke ist im Augenblick, ob ab August/September wieder alles in einem halbwegs planbaren Rahmen verläuft. „Das betrifft bei uns auch stark den schulischen Bereich, in dem wir gerade viel unterwegs sind. Ob also zum Beispiel unser Europa-Projekt, das für die Europa-Woche in Lünen geplant war, in der ersten Septemberhälfte noch durchgeführt werden kann,“ so Larys.

Auf unbestimmte Zeit verschoben

In Bochum war zudem ein großes Projekt zum Deutschen Widerstand rund um die Aufführung „Im Land der Gottlosen“ für Mai geplant, das ebenfalls - auf unbestimmte Zeit - verschoben werden musste.

Einige Veranstaltungen konnten also in Absprache mit den Veranstaltern verschoben werden. Andere, wie die Aufführung „Der Fall Gretchen“ im Hilpert-Theater mussten aber ersatzlos ausfallen. Auch Ausfälle im Bereich der Theaterpädagogik und des Unterrichtens können nicht kompensiert werden.

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Wenn sich jedoch die Dinge weiterhin positiv entwickeln, zeichne sich im Augenblick ab, dass die Verluste für die beiden freiberuflichen Theatermacher im günstigsten Fall „verkraftbar“ sein werden. Über ein „worst-case-Szenario“ wollen Larys und Hocke derzeit nicht nachdenken. Aber auch in der Politik manövriere man momentan noch auf Sicht.

Proben für Premieren

Die Schauspieler proben im Moment weiter für ihre nächsten Premieren. „Da wir zusammen leben, sind wir hier von keinen Einschränkungen betroffen“, so Hocke und Larys. Das gelte auch für den Fall, dass sie wieder öffentlich zusammen spielen.

Für ihr Wohlbefinden fast noch entscheidender sei aber, dass „wir in einem Land leben, das sich nach einigem Schlingern nun doch doch wieder in Richtung Solidarität zu orientieren scheint.“ Es sei wichtig, dass die Gesellschaft sich nicht spalten lässt - in Menschen, die von der Krise weniger betroffen sein werden und solche, „die den falschen Beruf ergriffen haben“.

Jürgen Larys und Susanne Hocke in einer ihrer Inszenierungen auf der Studiobühne des Heinz-Hilpert-Theaters.

Jürgen Larys und Susanne Hocke in einer ihrer Inszenierungen auf der Studiobühne des Heinz-Hilpert-Theaters. © Rudolph Lauer (A)

Larys und Hocke hoffen, dass er Shutdown vielen auch deutlich gemacht habe, wie wichtig Kultur für unser Leben ist: „Denn womit haben die meisten wohl ihre freie Zeit verbracht, wenn nicht mit dem Genuss kultureller Produkte, und sei es aus der Konserve?“