Für Hans-Jürgen Fittinghoff (75) sollte es ein Freitag wie jeder andere sein. Der Rentner aus Bergkamen-Oberaden besucht gerne den Wochenmarkt in Lünen, um beim Gemüsestand Fränzer oder Stolzenhoff einkaufen zu gehen. Am 14. Juli wurde es für ihn schmerzhaft.
Auf der Lange Straße Höhe des Vodafone Shops wollte er sich auf die Bank setzen und stolperte über eine der Metall-Einfassungen, die um die Bäume herumgelegt sind. Erst beim genaueren Hinsehen fällt es auf, aber eine der Einfassungen ist um einige Zentimeter erhöht, weil eine Baumwurzel sie hochgedrückt hat.
Fittinghoff sagt: „Ich wollte mich auf die Bank setzen und bin mit dem linken Bein voll davor gehauen. Ich konnte mich noch auf die Bank stützen, sonst wäre ich auf den Boden gefallen.“ Der 75-Jährige zeigt mit seinem Gehstock auf die Metallplatte, die ihn stürzen ließ.

Nach dem Sturz saß er 15 Minuten auf der Bank, fuhr dann nach Hause. An den kommenden beiden Tagen seien die Schmerzen noch erträglich gewesen, sagt Fittinghoff. „Am Montag war ich dann bei der Stadt. Sie wollten sich das angucken und gaben mir Recht.“
Die Erhöhung müsse abgesperrt werden, solange sie nicht herabgesetzt ist, fordert er. „Der nächste bricht sich die Knochen.“ Auch mit einem Streifenpolizisten habe er spontan in der Innenstadt gesprochen und sein Anliegen geschildert.
Der Polizist habe ein offenes Ohr gehabt und sich sogar seine Telefonnummer aufgeschrieben, sagt Fittinghoff. „Er wollte sich schnellstens darum kümmern und damit zur Stadt gehen.“ Wochen später hatte er von der Stadt immer noch nichts gehört, die Metallplatte war immer noch erhöht - und nicht abgesperrt. Deshalb wandte er sich an die Redaktion.

Vorher lag der Oberadener aber erst noch einige Tage im Krankenhaus Werne. Eine Woche nach seinem Sturz in der Lange Straße fingen die Schmerzen so richtig an. „Am Spätnachmittag konnte ich kaum noch laufen, wurde nachts mit dem Notarzt ins Krankenhaus gebracht.“
Seine Hartnäckigkeit zur Stolperfalle wurde aber schließlich doch noch belohnt. Auf Anfrage der Redaktion teilte Stadtsprecher Daniel Claeßen am Donnerstag (3. August) mit: „Die Beseitigung der Unebenheit ist bereits beauftragt und sollte in Kürze erfolgen.“
Am Freitag (4. August) war der Bereich um die Bänke abgesperrt, die Stolperfalle wird nun behoben.
Geblutet nach Stolperfalle in Brambauer: Reparatur ließ auf sich warten
Notfall in Lünen: Rettungshubschrauber landet auf Kupferstraße
Wohnungslose in Lünen, Selm und Werne: Alexander Lenz: Zahlen haben sich verdoppelt