Ob der Auenpark in Selm, das Neubaugebiet Bellingholz-Süd in Werne oder das Lindenquartier in Lünen - im Kreis Unna rollen vielerorts die Bagger, um neuen Wohnraum zu schaffen. In einigen Neubaugebieten laufen die vorbereitenden Arbeiten, in anderen sind sogar schon die ersten Bewohner frisch eingezogen. Wer sein eigenes Häuschen errichten möchte, braucht neben dem nötigen Geld aber vor allem eines: Fläche beziehungsweise ein Baugrundstück. Und um das zu bekommen, muss man teils tief in die eigene Tasche greifen.
Der Gutachterausschuss für Grundstückswerte im Kreis Unna hat in seinem aktuellen Grundstücksmarktbericht unter anderem die Bodenrichtwerte für die Kommunen des Kreises aufgeführt. Bei dem Richtwert handelt es sich um einen aus Grundstückskaufpreisen abgeleiteten durchschnittlichen Lagewert. Darin berücksichtigt sind zudem „flächenhafte Auswirkungen“, wie zum Beispiel Denkmalbereichssatzungen, Lärmzonen sowie Boden- und Grundwasserverhältnisse.
Wir haben uns angeschaut, wie sich die Situation in Lünen, Selm und Werne darstellt. Was auffällt: Eine der drei Städte steht gleich in mehreren Kategorien unangefochten an der Spitze - und das ist Lünen.

270 Euro pro Quadratmeter Wohnbaufläche in Lünen
Der Bodenrichtwert für Wohnbaufläche liegt in Lünen bei durchschnittlich 270 Euro pro Quadratmeter. Auf Platz zwei des Rankings folgen Holzwickede und Schwerte mit jeweils 240 Euro. Am günstigsten ist der Boden in Bönen und Fröndenberg mit jeweils 155 Euro pro Quadratmeter. Während Werne mit 230 Euro nur leicht über dem kreisweiten Schnitt liegt (220 Euro), liegt Selm mit 195 Euro weit darunter.
Gravierende Unterschiede werden deutlich, wenn man etwas mehr ins Detail geht und die Grundstückswerte nach Lage unterteilt. Der durchschnittliche Quadratmeterpreis für ein Grundstück in „guter Lage“ beträgt in Lünen satte 345 Euro. Auch in dieser Kategorie folgt Schwerte auf Platz zwei (290 Euro), jedoch gleichauf mit Werne. Selm liegt mit 250 Euro leicht unter dem kreisweiten Schnitt (270 Euro). Auf dem letzten Platz ist Fröndenberg (175 Euro).
In der Kategorie „einfache Lage“ tanzt Lünen sogar völlig aus der Reihe. 250 Euro kostet entsprechendes Bauland hier. Keine andere Kommune im Kreis kommt auch nur annähernd in diese Preisregion. Sowohl Selm (150 Euro) als auch Werne (160 Euro) liegen unter dem kreisweiten Schnitt von 170 Euro. Schwerte rangiert mit 185 Euro auf Rang zwei. Tabellenschlusslicht ist erneut Fröndenberg (120 Euro).
Nicht ganz so groß ist die Lücke mit Blick auf die Richtwerte in „mittlerer Lage“. Zwar befindet sich Lünen auch hier mit 280 Euro deutlich über dem kreisweiten Schnitt (225 Euro), doch ist der Abstand auf den Zweitplatzierten Werne (250 Euro) nicht ganz so groß. Selm rangiert mit 205 Euro auch in dieser Kategorie im Mittelfeld. Ganz unten steht Bönen mit 160 Euro.

Anmerkung der Redaktion: Diesen Artikel haben wir erstmals am 15. April veröffentlicht.
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