Mit Mehrheit hat der Rat der Stadt Bergkamen der Ansiedlung eines Netto-Marktes in Bergkamen-Oberaden zugestimmt und will die entsprechenden planungsrechtlichen Grundlagen dafür schaffen. „Es ist nicht unser Wunschstandort“, gestand Dieter Mittmann (SPD) ein, der wie viele andere lieber einen Lebensmittelmarkt direkt im Sundern gesehen hätte. „Aber wir haben jahrelang darauf gewartet, dass sich dort etwas tut.“
Dass sich Netto für einen Standort direkt an der Lünener Straße interessiert, kann der Oberadener nachvollziehen: „Das ist auch eine gute Stelle für den Durchgangsverkehr, der dort mal schnell anhält.“
„Wenn wir mit diesem Standort auch noch Probleme für Lünen lösen kann, umso besser“, urteilte CDU-Fraktionschef Thomas Heinzel, denn die Anwohner von Beckinghausen wünschen sich auch schon lange eine bessere Nahversorgung. Wenn man die Verkehrswende wolle, so Heinzel, müsse man Optionen schaffen, dass die Leute fußläufig einkaufen könnten. „So bekommen wir auch noch einen vernünftigen Geh- und Radweg an die Lünener Straße.“
Alles Argumente, die Claudia Schewior (BergAuf) teilte, die Grünen und die Linken aber nur bedingt. Zwar sah Oliver Schröder (Die Linke) die Qualitätssteigerung für die Anwohner an der Graf-Adolf-Straße, allerdings ließ ihn die weitere Versiegelung einer Fläche bei „Enthaltung“ die Hand heben.
Die Grünen zweifeln den Bedarf im Oberadener Westen an, da vorhandene Lebensmittelhändler dort vor Jahren die Segel strichen. Bei drei Gegenstimmen und fünf Enthaltung war die Mehrheit jedoch für die Ansiedlung.