Grüne Ideen gegen Hochwasser: Flächen entkoppeln, Kanalisation entlasten
Starkregen
Nachdem Teile des Stadtgebietes gleich zweimal in diesem Sommer unter Wasser standen, fordern die Lüner Grünen ein neues Handlungsprogramm zur Stadtentwässerung.

In Niederaden kam es zu Überschwemmungen, weil die Kanalisation die Wassermassen nicht mehr aufnehmen konnte. © Privat / Anwohner aus Niederaden
So schlimm der Starkregen in Lünen auch war - der Juli war nach wie vor kein Vergleich zum „Worst case“-Szenario, das in vielen Städten und Gemeinden in NRW und Rheinland-Pfalz bereits eingetreten ist. Vor dem Hintergrund, dass die „Regensaison“ noch voraussichtlich bis September anhält, treiben die Grünen in Lünen ein neues Handlungsprogramm zur Stadtentwässerung voran.
Dazu traf man sich mit der Leiterin des Stadtbetriebs Abwasserbeseitigung Lünen (SAL), Daniela Fiege. „Einigkeit bestand darin, die Prioritäten zu verändern und die Investitionsmittel zu erhöhen“, teilte die Partei am Montag (9. August) mit. Dazu gelte es, sich auf höhere verbindliche Standards für Baumaßnahmen von Gebäuden und Straßen zu verständigen. „Oberflächenwasser aus geplanten Neubaugebieten dürfen die bestehende Mischkanalisation nicht noch zusätzlich belasten“, heißt es weiter. Große versiegelte städtische Flächen wie die Parkplätze in der Innenstadt sollen entkoppelt, die Leistungsfähigkeit der Oberflächengewässer erhöht werden. „Außerdem sind Flächenversiegelungen durch neue Baugebiete zu reduzieren.“ Auch Privateigentümer und Gewerbetreibende sind gefordert, zur Gefahrenabwehr beizutragen. „Notwendig ist die Erarbeitung eines Musterkatalogs an Maßnahmen, der der Politik standardmäßig zur Genehmigung von Baumaßnahmen vorgelegt werden muss.“