Großbrand in Werl schreckt Kreis Unna auf Warnung vor Rauchgasen aufgehoben

Rauchgaswarnung durch Brand: Fenster schließen und im Gebäude bleiben
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Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe warnte am Montagabend: Im Nachbarkreis Soest, genauer in der Stadt Werl, kommt es durch einen Brand zu Geruchsbelästigung und Rauchniederschlag – auch im Kreis Unna.

Noch am Dienstag dauerten die Löscharbeiten an, teilte die Feuerwehr der Deutschen Presse-Agentur auf Nachfrage mit. Über Brandursache machte sie noch keine Angaben.

Gesundheitliche Beeinträchtigungen konnten für mehrere Stunden nicht ausgeschlossen werden. Man solle das Radio einschalten und auf Durchsagen achten. Bei Bedarf solle man auch seinen Nachbarn Bescheid sagen, hieß es.

„Meiden Sie das betroffene Gebiet“, lautete die Handlungsempfehlung der NINA-Warn-App. Sie warnte neben der Geruchsbelästigung und Rauchniederschlag vor Brand- und Rauchgasen. Die Warnung, die am Abend auf die Geräte der Nutzer gesendet wurde, umfasste laut Grafik den gesamten Kreis Unna.

Das Industriegebäude in Werl steht komplett in Flammen.
Das Industriegebäude in Werl steht komplett in Flammen. © picture alliance/dpa/Feuerwehr Werl

Um kurz vor 23 Uhr, nach 3 Stunden und 40 Minuten, meldete NINA sich dann wieder bei seinen Nutzern: mit der Entwarnung. „Die Warnung ist aufgehoben“m lautete der knappe Text in der App.

Der Brand in Werl war in einem Galvanikbetrieb ausgebrochen und die Art der dort verwendeten Chemikalien war noch unklar. In Werl waren bis zu 350 Feuerwehrleute im Einsatz. Es gab Berichte über bis zu 50 Meter hohe Flammen.

Ein Teil der Produktionshalle befinde sich im Vollbrand, hatte die Feuerwehr Werl um 20.26 Uhr in den Sozialen Medien mitgeteilt. Dort lagern „diverse Öle, Kunststoffe und Chemikalien“, hieß es von der Feuerwehr, die das Gebäude nicht zur Erkundung betreten konnte.

Später kam von der Werler Feuerwehr gleichzeitig auch die erste leichte Entwarnung. „Eine gesundheitlich gefährliche Schadstoffbelastung konnte im Brandrauch nicht festgestellt werden“, teilte sie mit. Die Feuerwehr führe fortlaufend Messungen durch und könne die Einsatzdauer noch nicht abschätzen, hieß es. Gegen 23 Uhr beruhigte NINA dann zumindest die Menschen im Kreis Unna.

Vor Ort versuchte das Großaufgebot an Feuerwehrleuten, die Flammen einzudämmen. Darunter sind nach Angaben der Feuerwehr Werl aus Einsatzkräfte aus dem Kreis Unna. Auch eine Spezialeinheit der Dortmunder Feuerwehr rückte an.

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