Großbrand in Mehrfamilienhaus in Lünen So erlebte ein Hausbewohner den Feuer-Horror

Von Calvin Konietzka, Von Rosi Taslima Azam
Großbrand in Mehrfamilienhaus: „Ich habe versucht, das Feuer zu löschen“
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Friedlich schlummerte Mahmoud Zaza aus Lünen-Niederaden in seinem Bett, als er gegen vier Uhr morgens am Montag (22. Januar) durch laute Geräusche im Hausflur geweckt wurde. „Ich dachte zuerst, es sei ein Einbrecher im Haus”, erzählt Zaza. Doch dann entpuppte sich das Geräusch als etwas anderes: „Als ich im Flur nachgesehen habe, habe ich das Feuer gesehen.”

Nachdem er seine drei kleinen Kinder nach draußen in Sicherheit gebracht hatte, wartete er nicht einfach auf die Feuerwehr. „Ich wollte meinen Nachbarn helfen. Ich bin wieder ins Haus gerannt und habe mit Eimern Wasser versucht, das Feuer zu löschen”, sagt er. Laut eigenen Angaben hat er den Eimer 15 mal aufgefüllt und in die brennende Wohnung geschüttet. Auch ein Video, wie es während des Bandes in dem Haus aussah, hat Zaza aufgenommen.


Doch trotz seines uneigennützigen Einsatzes konnte das Feuer nicht kontrolliert werden. Als die Feuerwehr eintraf, wurde der Familienvater, noch immer in Schlafklamotten, ins Krankenhaus gebracht. Mit ihm wurden noch drei weitere Bewohner zur ärztlichen Untersuchung ins Krankenhaus gebracht. „Jemand hatte eine leichte Kopfverletzung”, erinnert sich Zaza.

Nicht nur das Haus beschädigt

Die Folgen des Brandes: Zunächst können die Anwohner ihre Wohnungen nicht betreten. „Wir kontrollieren, ob es noch andere Brandherde gibt”, begründet Alexander Dziedeck, Pressesprecher der Feuerwehr Lünen. Doch nicht nur das Haus ist von dem Feuer beschädigt worden. „Ich habe mein Auto vor dem Haus geparkt. Durch den Brand hat es auch was abbekommen”, so Zaza. Auf der Motorhaube hat das Auto durch den Brand und die Hitze Lackschäden und auch die Windschutzscheibe ist verrußt.

Nachdem Zaza, noch in derselben Kleidung, wieder zum Haus zurückkehrte, half ihm die Nachbarschaft. „Ich hatte nicht mal Schuhe an. Eine Nachbarin hat mir welche gegeben”, sagt Zaza. Die Nachbarn gaben den Betroffenen nicht nur Kleider, sondern versorgten Anwohner und Einsatzkräfte zudem mit heißen Getränken und Wasser. Während Zaza darauf wartet, wieder seine Wohnung betreten zu dürfen, verbringen seine drei Kinder die Zeit im Kindergarten.

Und die anderen Hausbewohner? Die konnten laut Angaben der Feuerwehr allesamt das Haus eigenständig verlassen. Genauere Angaben über die vier Verletzten konnte Pressesprecher Dziedeck allerdings nicht machen.

Blaues Auto mit Lackschäden und Ruß auf der Motorhaube
Auch das Auto von Mahmoud Zaza, das vor dem Haus geparkt war, wurde in Mitleidenschaft gezogen. © Rosi Taslima Azam

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